„Null Verkehrstote“ in keinem Vorarlberger Bezirk
13 Menschen kamen seit Jahresanfang bei Verkehrsunfällen in Vorarlberg ums Leben

Kein Vorarlberger Bezirk erreicht heuer das Ziel „Null Verkehrstote“  | Foto: pixelio.de
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VCÖ fordert: Mehr Verkehrsberuhigung im Ort und Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen erhöht Verkehrssicherheit
13 Menschen kamen seit Jahresanfang bei Verkehrsunfällen in Vorarlberg ums Leben, informiert der VCÖ. Kein Vorarlberger Bezirk erreicht heuer das Ziel „null Verkehrstote“, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Mit mehr Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet und Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen kann die Zahl schwerer Verkehrsunfälle reduziert werden, betont der VCÖ. Auch die Verlagerung von Autofahrten auf Bahn und Bus ist eine wichtige Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Die Zahl tödlicher Verkehrsunfälle ist in Österreich nach wie vor hoch. Allein in dieser Woche wurden - trotz Lockdowns - bereits fünf Menschen im Straßenverkehr getötet. Insgesamt 321 Menschen kamen seit Jahresanfang bei Verkehrsunfällen ums Leben, informiert der VCÖ. Die meisten Verkehrstoten gab es in Oberösterreich, nämlich 83, vor Niederösterreich mit 78. Vorarlberg weist mit 13 gemeinsam mit Wien nach dem Burgenland die zweitniedrigste Anzahl an Verkehrstoten auf.

Das Ziel, kein tödlicher Verkehrsunfall, kann leider heuer kein Vorarlberger Bezirk erreichen, wie die aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Im Bezirk Bludenz kam ein Mensch bei einem Verkehrsunfall ums Leben, im Bezirk Dornbirn kostete der Straßenverkehr drei Menschen das Leben, im Bezirk Feldkirch vier und im Bezirk Bregenz fünf, informiert der VCÖ.

„Zusätzlich zu den Todesopfern verursachen Verkehrsunfälle jedes Jahr viele Schwerverletzte. Zahlreiche Menschen leiden ihr ganzes Leben lang unter den Unfallfolgen. Wir brauchen in Österreich verstärkt unfallvermeidende Maßnahmen“

, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Anzusetzen ist vor allem bei der Geschwindigkeit. Im Vorjahr war in Österreich zu hohes Tempo die häufigste Unfallursache und für jeden dritten tödlichen Verkehrsunfall verantwortlich.

Der VCÖ sieht vor allem auf den Freilandstraßen und im Ortsgebiet Handlungsbedarf. Tempo 30 statt 50 reduziert den Anhalteweg. Ein Pkw, der bei Tempo 30 einen Anhalteweg (Reaktionsweg plus Bremsweg) von elf Metern hat, hat bei Tempo 50 einen Anhalteweg von 24 Metern. Nach elf Metern hat das Auto noch eine Geschwindigkeit von 49 km/h, verdeutlicht der VCÖ. Wird ein Fußgänger mit diesem Tempo angefahren, ist das Risiko schwerster oder gar tödlicher Verletzungen extrem hoch.

„Im Ortsgebiet sind viele Kinder und ältere Menschen unterwegs. Deren Sicherheit und Gesundheit muss Vorrang haben. Deshalb sollte im Ortsgebiet Tempo 30 die Regelgeschwindigkeit sein und höheres Tempo nur dort erlaubt sein, wo es aus Sicht der Verkehrssicherheit zulässig ist“

, erklärt VCÖ-Experte Schwendinger.

Auf Freilandstraßen gilt in der EU in 25 der 27 Mitgliedstaaten eine niedrigere Regelgeschwindigkeit als in Österreich. Auch die mit Österreich gut vergleichbare Schweiz hat mit Tempo 80 eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit. Tempo 80 statt 100 reduziert die Zahl der schweren Unfälle und rettet Menschenleben, betont der VCÖ.

Entscheidend für die Verkehrssicherheit ist zudem auch die Verlagerung von Autofahrten auf öffentliche Verkehrsmittel.

"Der Öffentliche Verkehr ist deutlich sicherer als das Auto. Die Ausweitung des Angebots an Bahn- und Bus-Verbindungen ist daher auch ein wichtiger Beitrag für die Verkehrssicherheit"

, erklärt VCÖ-Experte Schwendinger. Auch der Ausbau von Geh- und Radwegen trägt wesentlich zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei.

VCÖ: Kein Vorarlberger Bezirk erreicht heuer das Ziel „null Verkehrstote“ (Anzahl Verkehrstote 1.1. bis 25.11.2021)

Bezirk Bludenz: 1 Verkehrstoter

Bezirk Dornbirn: 3 Verkehrstote

Bezirk Feldkirch: 4 Verkehrstote

Bezirk Bregenz: 5 Verkehrstote

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2021

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Die Zahl tödlicher Verkehrsunfälle ist in Österreich nach wie vor hoch. Allein in dieser Woche wurden - trotz Lockdowns - bereits fünf Menschen im Straßenverkehr getötet | Foto: pixelio.de

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