Persönlichkeit in Währing
Kunst ist das Lebenselexier von Moje Menhardt
Im Leben von Moje Menhardt drehte sich fast alles um die Kunst. Die Währingerin zieht Bilanz über all die Jahre, in der sie Kulturschätze schaffte.
WIEN/WÄHRING. Wie ein roter Faden zogen sich Linien, Formen und Farben durch ihr Leben, welches getrost als eine Ausdrucksform ihrer Fantasie und Eindrücke bezeichnet werden kann. Diese Gabe legte ihr scheinbar ihre Mutter in die Wiege, die sie mit Talent segnete und ihr, als ambitionierte Malerin, einen Weg offenbarte, der schillernder und bunter nicht sein hätte können.
Moje Menhardt wurde 1934 in Hamburg geboren und übersiedelte im zarten Alter von drei Jahren mit ihren Eltern zunächst ins niederösterreichische Weitenegg und danach nach Wien, der Stadt, in der sie aufwuchs, zur Schule ging und noch heute in Währing lebt. Es war sicher kein leichtes Leben, dem sie kurz vor dem Zweiten Weltkrieg gegenüberstand und als die Kriegswirren im Jahr 1952 überstanden waren, verlagerte die Familie ihren Lebensmittelpunkt nach Brasilien und Argentinien.
Meisterin ihres Faches
Das Bestreben, Dinge, die sie berührten, auf Leinwand zu bannen, ließ sie allerdings nie los, im Laufe der Jahre entstanden zahlreiche Werke bis sie sich Anfang der 1970er für ein Studium an der renommierten "Akademie voor Kunst“ in 's-Hertogenbosch in den Niederlanden entschied.
Von diesem Zeitpunkt an war ihr Leben ausschließlich den bildnerischen Künsten zugewandt, sie zeichnete und malte unaufhörlich, kehrte Mitte der 1970er wieder nach Österreich zurück und graduierte erfolgreich an der „Akademie der bildenden Künste“ in Wien.
Damals schon mit dem Physiker und Schriftsteller Walther Menhardt verheiratet, folgten zahlreiche Projekte und Ausstellungen, die sie nach Südamerika, Kanada, die USA, Ägypten und weite Teile Europas reisen ließen.
Das Echo aus der Kunstszene war beachtlich, denn ihre Werke strotzen nur so von Freiheit assoziativem Denkens, laufenden Veränderungen und einem unbändigen Drang des Sich-Erinnerns. „‚Die Bilder, welche im Laufe der Zeit entstanden, spiegeln meinen ganz individuellen Zugang die Umwelt mit wachen Sinnen zu entdecken und sie auf meine Art und Weise widerzuspiegeln“, sagt Menhardt.
Donau als Mittelpunkt
Als manchmal stürmisch, dann wiederum diszipliniert und aufgeklärt, jedoch nie sentimental werden ihre Werke wahrgenommen, was oft erst bei längerem und genauem Betrachten auffällt. „Sehr beeindruckt hat mich die Landschaft der Donauregion, mit all ihren Formen und Farben“, bemerkt die Künstlerin, die in ihrem zweiten Domizil, in Weitenegg bei Melk, ihre „Donaubilder“ entstehen ließ. Es handelt sich hierbei um eindrucksvolle Betrachtungen von Landschaft und Gewässer, nicht ohne dabei ihre Fantasie zu einer Flut von Eindrücken zu bewegen.
Bleibt noch zu hoffen, einige ihrer Werke bald wieder im Zuge einer Ausstellung betrachten zu können. „Geplant habe ich es jedenfalls“, bemerkt die bald 90-jährige Künstlerin mit ihrem berauschend, frischem Feinsinn.
Zur Sache:
Die nächste Ausstellung von Moje Menhardt findet von 10. bis 20. Jänner 2023 in der Galerie Sechsschimmelgasse 14, 1090 Wien statt.
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