Jubiläumsfest
Der 100. Geburtstag bringt im Währinger Park ein Geschenk
Der Währinger Park feierte unlängst sein 100-jähriges Jubiläum. Dabei besteht der Park schon um einiges länger, wurde damals aber anders genutzt. Am 29. September fand anlässlich ein großes Fest statt. Alle Bilder findest du unten.
WIEN/WÄHRING. Das muss man erst einmal schaffen, ein 100. Geburtstag ist etwas ganz Besonderes. Diesen feiert dieses Jahr der Währinger Park. Und das obwohl sein Ursprung gar keinen Grund zum Feiern geboten haben.
Seine geographische Lage - nicht direkt im Zentrum, aber doch nahe genug am Zentrum - machten den Währinger Park in der Vergangenheit zu dem was er war. Joseph II. suchte im 18. Jahrhundert neue Plätze für Friedhöfe. Denn aufgrund von Hygiene- und Platzproblemen mussten die Grabstätten innerhalb des Wiener Linienwalls, eine leichte Befestigungsanlage, weichen. So wurde man in Währing fündig und nützte die Fläche vor 100 Jahren als Friedhof.
Gedenkstätte für Tausende
1793 war es dann soweit, der Friedhof wurde eröffnet. Der Ort fand Platz für die Toten aus mehreren Pfarren der Umgebung, des damaligen Allgemeinen Krankenhauses und des Garnisonsspitals. Pro Jahr wurden dort 3.000 bis 4.000 Tote begraben. Die meisten stammten aus den umliegenden Krankenhäusern.
Mit der Eröffnung des Zentralfriedhofs 1874 ging im Währinger Park jedoch eine Ära zu Ende, 1923 wurde der Friedhof schließlich vollkommen aufgelöst. Der Währinger Park ging aber trotzdem in die Geschichte ein. Als erster Friedhof in der Ersten Republik wurde er in eine Parkanlage umgewandelt. An seine ursprüngliche Funktion wurde aber weiterhin gedacht. 58 interessante Grabsteine blieben in einem kleineren Areal erhalten.
Jene Grabstein-Sammlung besteht auch heute noch. Sie befindet sich im nordöstlichen Teil der Parkanlage nahe an der Kreuzung Semperstraße/Schrottenbachgasse und kann auf Anfrage besichtigt werden. Im umzäunten Gebiet sind mehrere Kunstschaffende begraben.
An den Tag der Eröffnung erinnerte heute noch die Eiche, welche 1923 von Bürgermeister Jakob Reumann gepflanzt wurde. Für sein heutiges Aussehen ist der Stadtgartendirektor Friedrich Kratochwjle verantwortlich. Beim Bau legte er großen Wert auf den Baumbestand, die Schonung der Gewächse war ihm besonders wichtig. Der Tiefgaragenbau unter dem Park sorgte daher für Diskussionen, umgesetzt wurde er aber dennoch.
Aktives Angebot im Park
Mittlerweile gibt es im Park nicht nur einen kleinen Grabhain und eine Tiefgarage, sondern auch Aktivitäten für Mensch und Tier. Der Währinger Park verfügt über eine eigene Hundezone, im Westen liegt ein Kinderfreibad. Wer es aktiver will, wird auch mit der Skateanlage, Basketballplätzen, Slackline, Tischtennis-Platten und Kinderspielplätzen fündig.
Anlässlich des Jubiläums im Oktober fand bereits am 29. September ein großes Geburtstagsfest statt. Im Rahmen der Feier wurde die neue Jugendsportanlage eröffnet, die jetzt erneuert wurde. Außerdem standen weitere Höhepunkte am Programm: Kinder durften sich beim Sackhüpfen messen oder sich in der Hüpfburg austoben, Sportfans tauchten in die Skate-Welt ein. Am Riesen-Schaukelstuhl und beim Bemalen von Töpfen genoßen die Gäste das warme Herbstwetter.
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