SPÖ Währing
Michael Trinko über Erfolge und Ziele bis zur Wahl 2025
Diesen Sommer widmet sich die BezirksZeitung ausführlich den Parteien im 18. Bezirk. Michael Trinko ist Klubvorsitzender der SPÖ Währing. Wie ist es ihm und seiner Partei bis dato ergangen? Was konnte man umsetzen? Und was hat man für die Zukunft vor?
WIEN/WÄHRING. Kaum zu glauben - die nächste Wahl für Währings Bezirksräte steht schon in zwei Jahren an. Zeit für eine politische Zwischenbilanz. Diesen Sommer hat die BezirksZeitung Führungspersönlichkeiten der Parteien gebeten, den Leserinnen und Lesern einen Überblick zu geben.
Was ist bis dato gut gelungen? Welche Versprechen konnte man einhalten? Wie läuft die Arbeit mit den anderen Fraktionen? All das erfährst du in der Interviewreihe "Halbzeit bis zur nächsten Wahl" bis zum Herbst. Dieses Mal im Gespräch: Michael Trinko, Klubvorsitzender der SPÖ Währing. Er ist einer von sieben Bezirksräten der SPÖ im 18. Bezirk.
Sichtbares und Zukunftspläne
Wir haben circa die Hälfte der Zeit bis zur nächsten Wien-Wahl geschafft. Wie läuft’s für die SPÖ?
MICHAEL TRINKO: Wir konnten viele Wahlversprechen halten. Etwa den Outdoor-Fitnesspark im Währinger Park. Auch die Beleuchtung des Skaterparks war ein Wunsch der Jugend. Ebenso haben wir uns den Toiletten angenommen. Nach unserem Antrag wurden Ö-Klos im Türkenschanzpark errichtet. Drei Beispiele für versprochene Dinge, die wir auch umsetzen.
Seit 2020 hat sich einiges getan. Die Pandemie ist vorbei, andere Probleme sind geblieben. Was braucht es heute?
Wir schauen dorthin, wo es Hitzeinseln gibt und das Einkommen gering ist. Etwa beim Umbau des Kutschkermarktes. Uns waren die konsumfreien Zonen wichtig. Es war essenziell, hier mehr Schatten und Grün gegen die Sommerhitze zu schaffen, denn viele Mieter haben dort weder Terrasse noch Geld für eine Klimaanlage. Auch ältere Menschen betrifft das. Wir wollen uns auch die Pensionistenklubs näher ansehen. Kann man sich dort im Sommer noch angenehm aufhalten? Die Klubs müssen runtergekühlt werden. Denkbar ist hier auch, Abkühlungsinseln für alle zu schaffen.
Die Teuerung betrifft alle. Ist das Wind in den SPÖ-Segeln?
Es wird oft suggeriert, dass wir etwas dagegen machen sollen – aber die Bezirkspolitik hat die rechtlichen Kompetenzen dazu gar nicht. Heißt aber nicht, dass wir nichts tun. Wir bieten eine wöchentliche Teuerungsberatung an. Bei dieser geben wir Auskünfte, helfen bei Förderansuchen und auch beim Thema Arbeitsrecht. Eine Idee unseres Parteivorsitzenden und Gemeinderats Andreas Höferl ist federführend für Wien: Wir sind dabei, einen Verein zu gründen, dessen Mitglieder durch Spenden einen Sozialfonds füllen. Wenn jemand in eine Notlage kommt, schütten wir unbürokratisch Geld aus.
Inhaltlich mit allen, aber...
Wie ist das Verhältnis zu den anderen Fraktionen?
Unsere Wahlparole gilt weiter: gemeinsam, über Bezirks- und Parteigrenzen hinaus! Wir haben mit allen – bis auf die FPÖ – Anträge eingebracht und beschlossen. Wir reden mit allen und versuchen, Projekte durchzuziehen.
Es gibt meist Konsens mit Grünen und Neos. Warum sollte ich die SPÖ wählen, wenn die zwei eh alles richtig machen?
Wir bringen uns überall ein, sei es bei den Wortmeldungen oder direkt bei den Anträgen. Zum großen Teil sind wir auch federführend. Ich komme noch mal auf den Kutschkermarkt zurück. Ohne die konsumfreien Zonen hätte es keine Zustimmung von uns gegeben. Wir versuchen, bei allen Projekten das soziale Gewissen und den Faktor ,kostenfrei für alle‘ reinzubringen. Sei es beim Outdoor-Fitness-Park oder bei der Beleuchtung für den Skaterpark. Das ist ein Aspekt, der sonst leider übersehen wird.
Die ÖVP wettert gegen viele SPÖ-mitgetragene Anträge. Wie sehen Sie dieses Vorgehen?
Das Einvernehmen zwischen Grünen und ÖVP ist nicht das beste. Wir mischen uns da nicht ein, aber: Die ÖVP hat – aus unserer Sicht – die eine oder andere rote Linie überschritten. So ist das zwischenmenschliche Verhältnis schwierig. Wir werden jetzt nicht alles von der ÖVP niederstimmen. Wenn es um die Sache geht, arbeiten wir gerne auch mit dieser Partei zusammen. Aber irgendwann reicht es uns auch. Es wird oft mit Halbwahrheiten agiert. Die ÖVP hat das Türkise noch nicht ganz abgelegt, was den Populismus angeht.
Ein Dank an die Stadt
Hat sich Währing zum Positiven entwickelt?
Der Fortschritt ist schon spürbar. Natürlich wird es immer die Kampfthemen geben, wie über Parkplätze. Aber der gemeinsame Wille für Veränderungen, gerade in puncto Aufenthaltsqualität oder auch Rettung der Allee, ist da. Es gibt schon Sachen, wo nicht nur der Bezirk, sondern auch die Stadt vieles zum Besseren gemacht hat. Und hier gilt natürlich gerade ein Dank an Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ), denn aus ihrem Ressort heraus wird vieles umgesetzt. Gerade auch Förderungen machen vieles erst schaffbar.
Zuletzt noch: Was macht Währing für sie aus?
Mir kommt vor, die Währinger sind schon ein bisschen freundlicher als die durchschnittlichen Wiener. Es gibt ein wirklich nettes Flair hier. Ich durfte Wahlkampf auch in anderen Bezirken mitmachen, da ist man schon ganz andere Dinge gewohnt. Es ist ein sehr grüner Bezirk mit vielen Parks und Freizeiteinrichtungen. Diese gilt es zu schützen und auszubauen.
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