Langer Leidensweg zum Zahnarzt

- Foto: Feuerwehr Waidhofen
- hochgeladen von Peter Zellinger
Zu langer Weg zum Zahnarzt: Oft über eine Stunde Fahrt notwendig. Zusätzliche Notdienste sollen das Problem lösen.
BEZIRK (pez). Für viele ist der Besuch beim Zahnarzt eine Horrorvorstellung: Allein schon das Geräusch von Sauger und Bohrer verursacht Gänsehaut. Bei akuten Schmerzen bleibt aber gar nichts anderes übrig, als dem Onkel Doktor einen Besuch abzustatten. Schmerzt der Zahn aber am Wochenende, kann die Suche nach einem Zahnarzt für die Waldviertler schnell zu einem langen Leidensweg werden - und das wortwörtlich.
Stundenlange Fahrten
Denn am Wochenende haben meist acht Zahnärzte im ganzen Bundesland Notdienst, und nur mit Glück ist überhaupt ein Zahnarzt im Waldviertel dabei. Vielmehr muss man sich am Wochenende auf lange Fahrten einstellen.
Unter starken Schmerzen oder für ältere Personen ist das schlicht nicht möglich. So sieht es kommende Woche mit einem Feiertag am Dienstag für zahnärztliche Akut-Patienten besonders schlecht aus. Am Tag der Arbeit ist der nächste Zahnarzt nämlich in Gföhl zu erreichen, die Autofahrt dorthin dauert deutlich mehr als eine Stunde - von der noch relativ zentral gelegenen Bezirkshauptstadt aus gerechnet. Reist man aus Randlagen an, ist die Fahrtzeit natürlich entsprechend höher.
Zusätzlicher Arzt für das Waldviertel ab 2013
Am darauffolgenden Wochenende ist immerhin schon in Senftenberg der nächste Zahnarzt zu erreichen - aber auch hier braucht man eine gute Stunde mit dem Auto. Bei der Zahnärztekammer Niederösterreich ist das Problem bekannt, und man verspricht Abhilfe: Ab 2013 sind landesweit zehn Zahnärzte pro Wochenende auf Bereitschaft - besonderes Augenmerk legt man dabei auf die großen Distanzen im Waldviertel, berichtet Hannes Gruber, Präsident der Niederösterreichischen Zahnärztekammer. „Wir nehmen diese Kritik sehr ernst“, so der Zahnmediziner. „Nur brauchen solche Maßnahmen eine gewisse Vorlaufzeit. Es kommt aber ganz sicher zu einer deutlichen Verbesserung im Waldviertel“, erklärt Gruber.
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