Parvovirose
Seuchenausbruch im Bezirk Waidhofen
Die tödliche Hunde- und Katzenseuche geht im Bezirk um. Vor allem der Raum Groß Siegharts ist aktuell betroffen. Expertin rät: Impft eure Tiere!
DIETMANNS. Die Zahl der Impfverweigerer wächst - diesmal ist aber nicht die Rede von besorgten Eltern, sondern von Tierhaltern. Der fehlende Impfschutz bewirkt, dass sich aktuell die Parvovirose genannte Hunde- und Katzenseuche wieder ausbreitet - eine Krankheit, die beinahe schon ausgerottet war. Vor allem der Raum Groß Siegharts ist aktuell betroffen, wie Tierärztin Silke Mlejnek berichtet. Betroffene Tiere zeigen Symptome wie Mattigkeit, Fressunlust, Erbrechen, hohes Fieber über 39,5°C und wässrigen bis blutigen Durchfall. Für zwei Tiere kam binnen einer Woche jede Hilfe zu spät. "Auch in der Veterinärmedizin sinkt die Durchimpfungsrate stetig. Durch die daraus resultierende schlechte Herdenimmunität werden immer wieder Seuchenzüge auftreten. Daher empfiehlt es sich immer Hunde und Katzen korrekt impfen zu lassen", so Mlejnek. Denn: Betroffen waren bislang ausnahmslos ungeimpfte Tiere.
Besitzer als Überträger
Die Seuche springt nicht auf den Menschen über und ist daher weder anzeige- noch meldepflichtig. Dabei ist die Parvovirose für ungeimpfte Hunde und Katzen oftmals tödlich. "Es gibt heuer leider auch wieder, trotz Kastrationspflicht, an die sich niemand zu halten scheint, so viele herrenlose Herbstkätzchen, die eine besonders große Gefahr haben an der Parvo zu erkranken und diese auch weiter geben können. Das Virus ist nämlich zwischen Hund und Katze übertragbar. Nicht nur von Tier zu Tier, sondern auch indirekt", so Mlejnek. Das betrifft auch reine Wohnungskatzen (und auch Frettchen), weil deren Besitzer die Krankheit unbemerkt mit nach Hause bringen können. Bei schweren Verlaufsformen tritt innerhalb von 24 bis 48 Stunden der Tod ein. Drei bis zwölf Wochen alte Hunde sterben häufig an der Infektion, ohne dass vorher Symptome erkennbar waren.
Ausgangspunkt im Bezirk Horn
Ausgangspunkt der Infektion dürfte eine Hundezucht im Bezirk Horn gewesen sein. Die Züchterin hat dies auch öffentlich gemacht um andere Tierbesitzer zu warnen. Die Hunde wurden an der Vetmed Uni Wien behandelt. Es haben leider nicht alle geschafft, einige Welpen sind leider verstorben. Seitens der Veterinärmedizinischen Universität wird kein neuer Virenstamm befürchtet, sondern davon ausgegangen, dass die betroffenen erwachsenen Hunde noch keinen hundertprozentigen Impfschutz aufgebaut hatten.
Der Tipp der Tierärztin neben der überlebenswichtigen Impfung: "Die Grundimmunisierung bei jungen Hunden erfolgt immer erst nach einem Jahr. Daher sollte man gerade hier sehr vorsichtig sein und größere Hundeansammlungen meiden."
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