Jetzt ist es fix
Notarztstützpunkt Waidhofen/Ybbs wird 2027 geschlossen
- Bürgermeister von Göstling Friedrich Fahrnberger, Notarzt Klaus Katzensteiner (Vertreter Rotes Kreuz), Bürgermeister Ybbsitz Gerhard Lueger, Bürgermeister von Waidhofen und Kleinregion Ybbstal-Sprecher Werner Krammer, Vizebürgermeister von Waidhofen Armin Bahr, Bürgermeisterin von Hollenstein Manuela Zebenholzer, Vertreter des Mediziner-Komitees
„Herzalarm“ Alfred Lichtenschopf und Helmut Krenn. - Foto: Dietl-Schuller
- hochgeladen von Eva Dietl-Schuller
Mit dem Gesundheitsplan 2040+ bleibt im Niederösterreichischen Gesundheitswesen kein Stein auf dem anderen.
WAIDHOFEN/YBBS. Jetzt steht fest, welche der 32 Notarztstützpunkte (NEF) auch in Zukunft erhalten bleiben und welche geschlossen werden. Geschlossen wird auch der Notarztstützpunkt Waidhofen/Ybbs. Im Vorfeld schlugen Gemeinden, das Rote Kreuz und Notärzte Alarm. Briefe mit der Bitte um Erhaltung gingen an Verantwortliche. SPÖ-Landesrätin Eva Prischl, VP-Landesrat Ludwig Schleritzko und FPÖ-Landesrat Martin Antauer setzten bisherigen Mutmaßungen über die betroffenen Notarztstandorte ein Ende.
Diese Standorte NEF-Standorte werden geschlossen und zu RTW-C (Rettungswagenstützpunkte) Standorten umgewandelt. Zeithorizont: April 2027.
Aspang
Groß Enzersdorf
Groß Gerungs
Hainburg
Klosterneuburg
Pöggstall
Purkersdorf
Raabs/Thaya
Retz
Waidhofen/Ybbs
Ybbs Persenbeug
Die Entscheidung, welche Notarztstützpunkte geschlossen und welche erhalten bleiben, habe sich nach klaren Kriterien gerichtet, erklärt Landesrätin Prischl.
"Es gibt künftig einen Notarztstützpunkt pro Bezirk und einen in der Landeshauptstadt St. Pölten. Die 21 Notarztstützpunkte sowie 86 RTW-C Standorte decken 573 Gemeinden in Niederösterreich ab."
Und Notruf NÖ-Geschäftsführer Christian Fohringer fügt hinzu: "Die Standorte wurden an bestehende Kliniken gekoppelt, die eine zentrale Rolle in der Notarztausbildung übernehmen. Zudem haben wir bestehende Standorte erhalten, um keine neuen Infrastrukturen und Mannschaften schaffen und finden zu müssen."
So ist die Stimmung im Ybbstal
Jetzt steht fest, dass auch der Notarztstützpunkt (NEF) Waidhofen zu einem Rettungswagenstützpunkt (RTW-C Standort) umstrukturiert wird. Und der Hubschrauberstützpunkt Ybbsitz erhält ein Fahrzeug, das wie ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) ausgestattet ist.
Fragen und Sorgen
"Die Schließung des Notarztstützpunktes hat bei mir genauso wie bei vielen Bürgern Fragen und Sorgen ausgelöst. Ich nehme diese Verunsicherung sehr ernst", so Waidhofens Bürgermeister Werner Krammer. "Die notärztliche Versorgung in unserer Region bleibt weiterhin rund um die Uhr gesichert. Alle drei ÖAMTC-Christophorus-Hubschrauber-Stützpunkte in NÖ werden auf einen 24-Stunden-Betrieb aufgewertet. Für Ybbsitz stellt der ÖAMTC stellt ein Notarztfahrzeug bereit, sodass die bestehende Mannschaft jederzeit ausrücken kann", erklärt Werner Krammer.
Eine Lösung, die auch der Opponitzer Bürgermeister Johann Lueger befürwortet. "Grundsätzlich wäre mir der Notarztstützpunkt im Spital lieber gewesen. Aber ich finde dies eine gute Lösung", so Lueger.
"Lassen uns nicht abfertigen"
Unverständnis herrscht in Hollenstein. "Das ist Wahnsinn. Und hier wird bewusst nicht vollumfänglich informiert", kritisiert Ortschefin Manuela Zebenholzer die Kommunikation rund um den Gesundheitsplan 2040+. "Warum schafft man hier keine länderübergreifende Lösung, wie im Waldviertel und der Tschechei? Aber so schnell lassen wir uns nicht abfertigen. Bis 2027 fließt noch viel Wasser in der Ybbs", so die Hollensteiner Bürgermeisterin.
Mediziner schlagen Alarm
Kritik kommt auch von Vertretern des Mediziner-Komitees „Herzalarm“, wie Primararzt Alfred Lichtenschopf: "Mit der Schließung des Notarztstützpunktes Waidhofen wird die Notfallversorgung einer ganzen Region dramatisch verschlechtert. Knapp 1.000 Einsätze führte das Notarztteam Waidhofen pro Jahr durch. Das soll jetzt vom Hubschrauberteam in Ybbsitz komplett übernommen werden. Dieses Team war schon bisher gut beschäftigt. Wie sie mit dem Mehraufwand zurechtkommen sollen, das verschweigen uns die verantwortlichen Politiker des Landes." 1.018 Einsätze bewältige der Ybbsitzer Christophorus-Hubschrauber im Jahr 2024.
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