Depression: Das Tabuthema

"Psychische Erkrankungen nehmen zu und sind immer noch Tabuthema", sagt Franz Schippany, Betroffener und Berater.
  • "Psychische Erkrankungen nehmen zu und sind immer noch Tabuthema", sagt Franz Schippany, Betroffener und Berater.
  • hochgeladen von Eva Dietl-Schuller

KEMATEN. "Ich habe das Telefonkabel rausgezogen, bin in den Keller gegangen und habe mich erhängt", erinnert sich Franz Schippany aus Kematen an seinen Selbstmordversuch. Seitdem hat sich für ihn alles verändert.

Sechs Therapieaufenthalte

Der gebürtige Waidhofner hatte Glück. Ein Nachbar fand den Leblosen und ein zufällig anwesender Arzt konnte ihn wiederbeleben.
Doch wie konnte es so weit kommen? "Ich hatte eine schwere Kindheit, wurde geschlagen, mein Vater war Alkoholiker. Und es hieß immer nur arbeiten. Von frühmorgens bis abends", erzählt Franz Schippany. "Das hat bei mir eine regelrechte Arbeitssucht ausgelöst und als ich körperliche Probleme bekam und ständig müde und erschöpft war, eine Depression", fügt er hinzu.
"Erst nach dem Selbstmordversuch und beim sechsten Therapieaufenthalt habe ich die erlittenen Trauma aus meiner Kindheit und Jugend aufgearbeitet. Seitdem ging es mir immer besser", erinnert sich der Kematner.

Hilfe für die Ybbstaler

Vor neun Jahren gründete Franz Schippany eine Selbsthilfegruppe in Waidhofen, später in Amstetten und steht mittlerweile auch als Regionalleiter der Mostviertel Selbsthilfe NÖ in Einzelgesprächen kostenlos und beratend zur Seite. "Weil ich weiß, wie schwer es ist, aus diesem Tief, in das einen die Krankheit zwingt, wieder herauszukommen", so Schippany.
"Ganz schlimm ist es, wenn Angehörige nicht verstehen können, was los ist und mit ,Reiß dich zusammen‘ antworten", fügt er hinzu. Und die Krankheit nimmt auch im Ybbstal massiv zu.

Die Warnsignale

Wichtig sei es, auf Warnsignale zu achten: "Nicht schlafen zu können etwa und in der Früh nicht aus dem Bett zu kommen. Oder wenn man sich zurückzieht, Menschen meidet, nichts mehr Spaß macht, Schmerzen ohne organische Ursachen hat. Dann ist der erste Ansprechpartner der Hausarzt", erklärt der Kematner.

Die Selbshilfegruppe

Menschen mit Burn-out, Depressionen, Angst- und Panikstörungen und alle Formen von psychischen Beeinträchtigungen finden Information und Unterstützung bei Franz Schippany unter 0664/1889595. Treffen gibt es jeden 2. und 4. Montag im Monat um 18 Uhr in Waidhofen (Club-raum PSD-Caritas, Mühlstraße 14), jeden 1. und 3. Donnerstag und jeden 2. und 4. Freitag um 18 Uhr in Amstetten (PSD-Caritas, Hauptplatz 37).

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