Waidhofen: Ortschef war früher ein Alptraumjob

Die Amtsstube des Bürgermeisters Frieß wurde von französischen Militärs gestürmt – gemalt von Johann Engleitner. | Foto: Musealverein
5Bilder
  • Die Amtsstube des Bürgermeisters Frieß wurde von französischen Militärs gestürmt – gemalt von Johann Engleitner.
  • Foto: Musealverein
  • hochgeladen von Eva Dietl-Schuller

WAIDHOFEN. Händeschütteln, Gemeinderatssitzungen, Eröffnungsreden halten. Glamourös ist der Bürgermeister-Posten nicht wirklich. Doch Waidhofens frühere Ortschefs mussten sich mit viel Gefährlicherem herumschlagen.

Die Pistole an der Brust

"Florian Frieß, der am längsten dienende Bürgermeister der Stadt, führte Waidhofen in einer sehr schwierigen Zeit", erzählt Gudrun Huemer vom Waidhofner Stadtarchiv. Seine Amtszeit war geprägt durch die mehrmalige Invasion französischer Truppen, deren Willkür Frieß auch persönlich ausgeliefert war.

"Seine Ambitionen zur Errichtung einer Industrieschule scheiterten am Widerstand der Eltern", weiß Eva Zankl vom Stadtarchiv. Unter ihm wurde der Wehr- und Stadtgraben vom Ybbstor bis zur Bürgerspitalkirche eingeebnet und die der Hauptmauer vorgebaute Zwingermauer abgetragen. "Bei dieser Aktion stürzte das alte Schulhaus ein, das später wieder neu errichtet wurde", so Eva Zankl.

"Ein schwerer Schlag für Florian Frieß war 1816 der Brand der Vorstadt Leithen, der durch einen Blitzschlag verursacht wurde", erklärt Gudrun Huemer. 1828 starb Frieß ausgebrannt und entkräftet. "Seit dem Mittelalter wurde der Stadtrat von Waidhofen jeweils am 6. Dezember gewählt, als Erinnerung an die Anfänge der Stadt durch die Burg Konradsheim und ihr Nikolauspatrozinium", weiß Gudrun Huemer vom Stadtarchiv Waidhofen.

Nikolaus lädt zur Wahl

"Die Einheimischen nennen es daher bis heute Niglo", fügt sie schmunzelnd hinzu. Die Magistratsregulierung unter Joseph II. 1785 ersetzte den Stadtrat durch einen Bürgermeister, drei Ratsmänner und einen juristisch geschulten Syndikus.

"Durch die historische Tradition der Stadt wurde 1850 eine Bezirkshauptmannschaft in Waidhofen errichtet, kurze Zeit später aber wieder nach Amstetten verlegt. Als Entschädigung wurde Waidhofen 1869 autonome Stadt mit eigenem Statut", so Eva Zankl.

Noch mehr berühmte Ortschefs:
Vinzenz Grossmann
Franz Hofer

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.