Buchrezension
„Das Mädchen mit dem Drachen“ von Laetitia Colombani

Ein gewohnt feministischer Roman der Autorin. | Foto: BRS/Jakaubek
  • Ein gewohnt feministischer Roman der Autorin.
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  • hochgeladen von Nadine Jakaubek

Mit „Das Mädchen mit dem Drachen“ (Verlag: S. Fischer) legt die französische Autorin Laetitia Colombani bereits ihren dritten Roman vor und entführt ihre Leserinnen und Leser nach Indien. Dabei greift sie – wie schon in „Der Zopf“ – das Thema der „Dalits“, der Unberührbaren auf. Ein Roman, der von feministischem Kampfgeist strotzt.

WELS. Nachdem Lénas langjähriger Partner François gestorben ist, stürzt sie in eine Sinnkrise. Sie flieht in das fremde Indien, an den Golf von Bengalen – genauer nach Tamil Nadu. Dort hofft sie, ihren Schmerz zu überwinden und ins Leben zurückzufinden. Doch die Trauer holt sie täglich ein, schwächt sie körperlich. Eines Tages schafft sie es beim Schwimmen im Meer nicht mehr zurück an den Strand. Das Letzte, was sie sieht, ist ein gelber Drache am Himmel. So trifft die Englischlehrerin auf das Mädchen Lalita, das ihr das Leben rettet – und findet ihre neue Bestimmung. Durch Lalita trifft Léna auch auf die Rote Brigade, einer Gruppe von Frauen, die die Situation der Frauen im Land verbessern möchte.  

Armut, Kinderarbeit und Co.

Der Roman zeigt, was es bedeutet, eine Frau in Indien zu sein: Der praktisch aussichtslose Alltag indischer Mädchen und Frauen der untersten Kaste – Armut, Kinderarbeit, schwerer bis kein Zugang zur Bildung, Zwangshochzeiten sowie Vergewaltigungen stehen an der Tagesordnung. Die Protagonistin will dem ein Ende setzen und eine Schule gründen – Bildung als ein Ausweg. Lénas Bemühungen, den Mädchen zu helfen, sind geprägt von einem ständigen Auf und Ab sowie vielen Rückschlägen. Diese lassen Léna auch oft an sich selbst zweifeln und bringen sie teilweise an ihre Grenzen.

Berührende Geschichte

Der Schreibstil von Colombani ist gewohnt flüssig, knapp und etwas nüchtern – passend für die schwere Thematik. Trotz allem zieht er den Leser sofort ins Geschehen. Typisch für die Bücher der Autorin kommt die Geschichte auch ganz ohne Dialoge aus. Der Roman ist berührend, unterhaltsam und gibt wichtige Einblicke in eine doch sehr fremde Welt. Außerdem regt er definitiv zum Nachdenken an. „Das Mädchen mit dem Drachen“ kann definitiv mit den vorherigen Romanen mithalten.

Mehr Infos

Titel: „Das Mädchen mit dem Drachen“
Autor: Laetitia Colombani
Verlag: S. Fischer
Seiten: 272
ISBN: 978-3-10-397490-4

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Foto: Cityfoto
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