17-Jähriger vor Gericht
Amoklauf-Drohung an Welser Schule

- Polizeieinheiten durchkämmten das Gymnasium nach dem Amok-Posting.
- Foto: BMI
- hochgeladen von Mario Born
Der Polizei-Großeinsatz vor der Mathe-Matura hat nun ein gerichtliches Nachspiel.
WELS. Der 17-Jährige, der im Mai am Tag der Mathematik-Matura im Internet einen Amoklauf in einem Welser Gymnasium angekündigt haben soll, steht nun am Dienstag, 1. Dezember, in Wels vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen gefährlicher Drohung gegen den Burschen eingebracht. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Video gepostet
Der 17-Jährige soll ein Video mit einem Ausschnitt aus einem Ego-Shooter-Computerspiel gepostet habe, in dem jemand mit gezogener Waffe auf das Gymnasium zugeht. Hinterlegt war der Film mit Teilen des Songs "Pumped Up Kicks", in dem es um einen Schulamoklauf geht. Zudem soll in einem weiteren Posting angekündigt worden sein, dass in der Schule eine Straftat geschehen werde.
Nach mehreren Anzeigen rückten Polizeieinheiten aus und durchkämmten das Gymnasium. Gefunden wurde nichts, die Matura fand wie geplant statt. Tags drauf wurde der mutmaßliche Verfasser der Postings ausgeforscht. Er gibt an, nur "Satire" veröffentlicht zu haben. Mittlerweile wurde er von der Schule ausgeschlossen. Der Prozess wurde auf den 23. Dezember vertagt, es sollen noch drei Polizisten einvernommen werden.
UPDATE
Der Angeklagte wurde zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten verurteilt, die Strafe wurde mit Probezeit zur Bewährung ausgesetzt. Als Weisungen wurden ihm fortlaufende ärztliche Kontrolle und psychologische Behandlung auferlegt. Laut Mitteilung des Verhandlungsrichters ist das Urteil nicht rechtskräftig, weil der Angeklagte Berufung eingelegt hat. Von der Staatsanwaltschaft Wels wurde ebenfalls Berufung angemeldet.


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