Bau am Thalheimer Kirchenberg
Anrainer laufen Sturm gegen Wohnprojekt

Hier oben am Thalheimer Kirchenberg soll am Feld neben der Landesmusikschule das neue Wohnbauprojekt entstehen. | Foto: BRS/Jakaubek
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In Thalheim formiert sich Widerstand: Stein des Anstoßes ist ein Wohnprojekt der Welser Heimstätte am Kirchenberg. 63 Wohnungen in drei dreigeschoßigen Türmen will der Bauträger errichten.

THALHEIM. "Das Projekt ist städte- und ortsplanerisch ein Wahnsinn und verstößt gegen jede Vorschriften und Vorgaben", sagt Gotthard Matauschek, Anrainer am Thalheimer Kichenberg und selbst Baumeister. "Wir kündigen geschlossenen Widerstand an, es wird zahlreiche Einsprüche geben."
Matauschek und seine Nachbarn stoßen sich an den Plänen der Welser Heimstätte, auf dem Feld neben der Landesmusikschule sozialen Wohnungsbau zu errichten. "Plötzlich sollen die bisher gelten Geschoßflächenzahlen und Gebäudehöhen nicht mehr gelten", so Matauschek. Denn: Bislang finden sich am Kirchenberg klassische Ein- und Mehrfamilienhäuser und moderne Reihenhäuser. Da würden dreigeschoßige Klötze so gar nicht ins Bild passen. "Daneben fürchten wir auch sozialen Konfliktstoff".
Neben Verkehrsbe- und Überlastung der Kanalinfrastruktur gibt es aber noch einen weiteren Kritikpunkt. Die Gemeinde habe das Einleitungsverfahren zur Umwidmung – übrigens einstimmig im Gemeinerat beschlossen – in eine Zeit fallen lassen, wo die meisten im Urlaub seien. "Dennoch werden wir unsere Einsprüche organisieren."

Noch alles offen

Der Grüne Vizebürgermeister Ralph Schallmeiner beruhigt: "Ich weiß, bisher war es in Thalheim Tradition, dass mit Einleitung des Verfahrens auch das Ergebnis besiegelt ist. Das ist in diesem Falle nicht so." Man habe dem Verfahren zugestimmt, um das Projekt behördenrechtlich auf Herz und Nieren prüfen zu lassen. Die Grünen haben zudem einen 22-Punkte-Forderungskatalog aufgestellt, der von begrünten Dächern über Parkplatzbeschränkung bis hin zu Heizen aus Biomasse reicht. "Das muss man dann zum Teil in einer privatwirtschaftlichen Vereinbarung mit dem Bauträger besiegeln", so Schallmeiner.
Doch: Der Bauträger fühlt sich dem nicht verpflichtet: Der Katalog richte sich nicht an die Heimstätte, sondern an die Gemeinde als Baubehörde, heißt es in einer Stellungnahme.

"Objektiv und unabhängig"

Die politische Meinung zu dem Projekt ist jedenfalls alles andere als einheitlich, wenn man in die Fraktionen hineinhört. Und auch Bürgermeister Andreas Stockinger (ÖVP) versucht, die Wogen etwas zu glätten. "Jeder Werber hat das Recht, das sein Anliegen behandelt wird. Aber der Ausgang des Verfahrens ist noch völlig offen. Wir schauen uns alle Einsprüche an, objektiv und unabhängig." Was die Höhe des geplanten Baus angeht, da macht er jedoch eine Einschränkung: "Hier verstehe ich die Kritik nicht. Selbst wenn das dreigeschoßig wird, ist das genauso hoch, wie die Reihenhäuser mit ihren ausgebauten Dachgeschoßen."

Zum Gelände:

Zur Info: Das Gelände zwischen Forst- und Kirchenstraße ist im Eigentum der Kirche, konkret: des Stiftes Kremsünster. Bislang wurde es von einem Bauern bewirtschaftet, der hier Mais anbaut. Nun soll es an die Heimstätte verpachtet werden, um 63 Mietwohnungen in drei Großeinheiten darauf zu errichten.

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