Vorschlag der Sozialministerin
Arbeitspflicht für Welser Asylwerber?
Die Welser FPÖ befürwortet den Vorschlag der Sozialministerin, die Opposition kritisiert den Vorstoß.
WELS. Auf Zustimmung bei Bürgermeister Andreas Rabl und Integrationsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß stößt der Vorschlag von Sozialministerin Beate Hartinger-Klein, eine Arbeitspflicht für Asylberechtigte ohne Job einzuführen. Die Pläne der Ministerin sehen vor, Asylberechtige und subsidiär Schutzberechtigte zu Tätigkeiten wie Erntehilfe oder Forstarbeit einzusetzen.
Für die Stadt Wels können sich Bürgermeister Rabl und Vizebürgermeister Kroiß eine Ausweitung der von der Ministerin vorgeschlagenen Arbeitsbereiche auf gemeinnützige Tätigkeiten im Auftrag der Kommunen vorstellen. Denkbar wäre in Wels beispielsweise der Einsatz beim städtischen Frühjahrsputz, bei der Flurreinigung oder als Unterstützung beim Wintersplitt-Entfernen, heißt es von Seiten der Stadtregierung.
"Zahlreiche Möglichkeiten"
„In der Stadt Wels bestehen zahlreiche Möglichkeiten, Asylberechtigte einzusetzen und ihnen damit einen Eintritt in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Wels ist gerne bereit, in Zusammenarbeit mit dem Sozialministerium mögliche Einsatzbereiche vorzuschlagen“, sagt Rabl. Auch Integrationsreferent Vizebürgermeister Kroiß stimmt dem Vorschlag zu: „Als zuständiger Referent begrüße ich den Vorschlag der Sozialministerin. Schließlich würden Asylberechtigte auf Grund des Umgangs mit den Kollegen rascher Deutsch lernen und einem geregelten Tagesablauf nachgehen können. Unser Ziel muss es sein, Asylberechtigte möglichst rasch zu integrieren.“
"Keine Zwangsarbeit"
Der Vorsitzende der Neos Wels, Markus Hufnagl, sieht eine rasche Abwicklung von Asylverfahren als Basis. Die Arbeitspflicht sei dann kein Thema, da Asylberechtigte, also Personen mit positivem Asylbescheid, auf dem normalen Arbeitsmarkt Fuß fassen könnten. "Wir halten nichts von Zwangsarbeit, wir sind für eine Qualifizierung für den normalen Arbeitsmarkt, der immer auf der Suche nach Arbeitskräften ist." Marina Wetzlmaier von den Welser Grünen wirft der Welser FPÖ vor, kein echtes Interesse an einer Integration von Asylwerbern zu haben. „Wir sehen zu, wie die Regierung konsequent gegen Expertenmeinungen handelt. Etwa gegen Empfehlungen von AMS-Chef Johannes Kopf, der vor einem Jahr sagte, dass Flüchtlinge lieber gut ausgebildet werden und die Sprache besser lernen sollen, anstatt als Hilfsarbeiter zu arbeiten", sagt Wetzlmaier. Auch Stadtrat Klaus Hoflehner, Vorsitzender der Welser SPÖ, hält nichts von einer Arbeitspflicht. "Zuerst reguläre Arbeit zu verbieten und anschließend eine Arbeitspflicht einführen zu wollen, widerspricht jeder Logik. Für Beschäftigung braucht es keine Arbeitspflicht. Arbeit gehört wertgeschätzt und 1,50 Euro Stundenlohn sind entwürdigend."
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