Terror in Straßburg
Europagemeinderat Stefan Haböck berichtet
Der Welser Gemeinderat Stefan Haböck arbeitet für das "Büro Rübig". Zum Zeitpunkt des Angriffes war er im europäischen Parlament.
Was machen Sie gerade in Straßburg?
Es ist aktuell die letzte Plenarwoche des Europäischen Parlaments, wo auch einige wichtige Dossiers von meinem Chef abgestimmt werden. Zudem hat am Montag Abend Paul Rübig zum 22. Mal das ORF-Friedenslicht an das Parlament, den Europarat und die Stadt Straßburg übergeben. Wir haben als "Büro Rübig" auch Besuchergruppen mit 120 Schülern der HTL & HLW Steyr und der "Freunde der Landjugend" beim Programm betreut.
Wie ist die Stimmung zur Zeit in Straßburg?
Angespannt, da die Großfahndung noch läuft. Polizei und Militär auf den Straßen, Weihnachtsmarkt ist geschlossen und die Stadt hat öffentliche Veranstaltungen abgesagt. Es sind zur Zeit wenig Leute auf der Straße zu sehen.
Wie im europäischen Parlament?
Im Parlament geht der normale Betrieb weiter. Es war gestern von circa 20.30 bis 2.30 Uhr abgeriegelt. Die Abstimmungen gingen bis ungefähr 23.30 Uhr. Im Parlament war es ruhig, man war in den Büros oder vor dem Plenarsaal, hat miteinander geredet, Nachrichten verfolgt und mit Freunden und Verwandten geschrieben und telefoniert, dass es uns gut geht.
Wie haben Sie vom Angriff erfahren?
Ich wollte gegen 20.00 Uhr raus in die Stadt zu einem Termin. Ein Kollege berichtete in diesem Moment, dass auf Twitter von Schüssen in Straßburg die Rede ist. Wir haben kurz danach alle die Nachricht bekommen, die Innenstadt zu meiden. Wir verfolgten danach vom Büro aus gespannt die Nachrichten, zudem waren wir ja auch abgeriegelt und die Trams eingestellt.
Waren Sie jemals in Gefahr?
Nein, wir im Parlament waren zum Glück alle in Sicherheit. Es war nur eine sehr angespannte Stimmung. Da spielte natürlich auch die Sorge und Unsicherheit mit, ob es Freunden und Kollegen in der Stadt gut geht, aber auch die Sorge wegen der Ausgangssperre: Viele Kollegen, untere anderem ich selbst, haben ihre Zimmer und Hotels in der Innenstadt. Wir stellten uns deshalb schon auf eine Nacht im Parlament ein. Es wurde leichter, als wir erfuhren, dass alle Freunde und Kollegen sicher waren.
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