Gedenken an Ermordete
Grüne reinigen die sechs Welser Stolpersteine

- Sechs Stolpersteine erinnern an Widerstandskämpfer und ermordete Juden und Jüdinnen in Wels.
- Foto: Grüne
- hochgeladen von Mario Born
Aktivisten der Grünen aus Wels und Wels-Land rückten aus, um die sechs in Wels verlegten Stolpersteine zu reinigen – als Gedenken an die Gräuel und Morde während des Nationalsozialismus.
WELS. Die „Stolpersteine“ sind Messingplatten im Boden, die an das Schicksal von Menschen erinnern, die verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. In Wels wurden sechs dieser kleinen Denkmäler an vier Standorten verlegt, die schon längere Zeit nicht mehr gereinigt worden waren. „Heuer jährt sich das Ende des NS-Regimes zum 80. Mal. Wir fanden, dass dies ein passender Anlass ist, die Stolpersteine zu säubern und wieder sichtbar zu machen", sagt der Grüne Bezirkssprecher von Wels-Land, Ralph Schallmeiner. "Sie sollen die Vorbeikommenden zum Innehalten, Lesen und Nachdenken anregen – das ist nur möglich, wenn sie auch gut sichtbar sind.“
Die Geschichten dahinter
- Drei Stolpersteine in der Knorrstrasse erinnern an die jüdischen Welserinnen Klara, Ernestine und Elfriede Grünberg, die 1942 in den Vernichtungslagern Maly Trostinez und Izbica ermordet wurden.
- In der Goethestraße 21 wird an Karl Ammer, kommunistischer Widerstandskämpfer, der 1945 im KZ Mauthausen ums Leben kam, erinnert.
- Ein Stolperstein in der Stefan-Fadinger-Straße 7 gedenkt Pater Paulus Wörndl. Dieser war katholischer NS-Gegner, der 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet wurde.
- In der Rablstraße 3 erinnert ein Stolperstein an Ignaz Rößler, sozialdemokratischer Widerstandskämpfer und ehemaliger Gemeinderat, der 1945 im Linzer Polizeigefängnis ums Leben kam.
"Die Stolpersteine sollen die Vorbeikommenden zum Innehalten, Lesen und Nachdenken anregen."
Ralph Schallmeiner
An der Reinigungsaktion beteiligten sich neben Schallmeiner auch die Thalheimer Grünen-Fraktionssprecherin Claudia Weitzenböck, der Welser Gemeinderat Markus Faber und Dominik Maurer aus Marchtrenk. Die Gruppe betont abschließend: „Wir werden uns auch in Zukunft um die Pflege der Stolpersteine kümmern und sie bei Bedarf regelmäßig reinigen. Auch das gehört zum Versprechen ‚Nie wieder!‘ dazu.“


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.