Lobby schlägt Alarm
Radfahrentwicklung in der Region Wels ist "ernüchternd"
Wie die oberösterreichische Radlobby jetzt bekannt gibt, geht es beim Umstieg auf die klimafreundliche Fortbewegung auf zwei Rädern nicht ganz so schnell. In der Kritik steht der Ausbau des Alltagsradverkehrsnetzes in der Region Wels, aber auch im ganzen Land.
WELS, WELS-LAND. Die Ergebnisse der OÖ Verkehrserhebung 2022 in den Bezirken Wels-Stadt und Wels-Land veranlassen die Radlobby zur Kritik: Der Ausbau des Alltagsradverkehrsnetzes werde seit Jahrzehnten völlig vernachlässigt. Im Bundesvergleich seien die Ergebnisse "ernüchternd". "Wir befinden uns aktuell auf dem gleichen Niveau des Radverkehrsanteils wie bereits vor 25 Jahren", meint der Vorstandsvorsitzender der heimischen Radlobby, Gerhard Fischer und weiter:
"Während für den öffentlichen Verkehr sie den weiteren Ausbau des Straßennetzes zahlreiche Leitprojekte präsentiert werden, finden sich in kaum einer Bezirksauswertung Leitprojekte für den Alltagsradverkehr wieder."
"Mit gezogener Handbremse"
Und das obwohl bereits im Jahr 2018 die Radmodelregion Wels-Umland ins Leben gerufen wurde. "So wollte man mit koordinierten Maßnahmen in zehn Welser Umlandgemeinden den Radverkehrsanteil signifikant erhöhen und innerhalb von fünf Jahren Vorbildwirkung erreichen", erklärt Fischer. Andere Gemeinden seinen in der Warteschleife gehangen und man habe Maßnahmen in Wels-Land nur "mit gezogener Handbremse umgesetzt". Auch das Budget von etwa 200.000 Euro sei laut Fischer viel zu gering angesetzt worden.
Nur minimale Verbesserung
Die OÖ Radlobby will im Gegensatz zu Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) keine positive Wirkung der Radmodellregion Wels erkennen. "Die erhobenen Zahlen aus den Bezirken Wels-Land und Wels Stadt sind ziemlich ernüchternd", so Fischer und zeigt auf: "Mit einem Plus von nur 0,5 Prozent erreicht man gerade einmal 4,8 Prozent Radverkehrsanteil und liegt damit deutlich unter dem landesweiten Radverkehrsanteil von 6,7 Prozent." In der Stadt Wels habe man der Radverkehrsanteil immerhin von 8,9 Prozent im Jahr 2012 auf jetzt 10,7 Prozent bei der Verkehrserhebung 2022 steigern können.
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