Reindl-Schwaighofer neuer Volkshilfe-Vorsitzender

Johann Reindl-Schwaighofer, Josef Weidenholzer, Wolf Dorner und Rudi Schwarzbauer (v.l.). | Foto: Privat
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„Trotz vieler Mühen und wenigen Rückschlägen ist es uns gelungen, die Volkshilfe zu einer professionellen und schlagkräftigen Organisation auszubauen, die sich als sozialkritische Bewegung einbringt und in der nie darauf vergessen wird, dass wir für die Menschen da sind“, sagt Wolf Dorner.
In seine Zeit als Vorsitzender fällt die Einführung neuer Dienstleistungen und Angebote, die heute als Selbstverständlichkeit gelten: Offene Altenbetreuung (1989), Haushaltsservice (1995), Mobile Hilfe und Betreuung (1999), Hauswirtschaftliche Beratung (1999), Hauskrankenpflege (1999), Kurse für pflegende Angehörige (2000), Mobile Therapie (2000), betreubares Wohnen (2002), SOMA-Markt (2002), mobile Begleitung für Menschen mit Beeinträchtigungen (2002), Triangel (2005), Betreute Wohnanlage LebensRAUM Kirchdorf (2012).
„Ich schaue lieber nach vorne. Aber im fast erzwungenen Rückblick sehe ich, dass doch sehr viele Projekte, die ich angeregt habe, umgesetzt und dauerhaft verwirklicht wurden“ sagt Dorner. Wichtig war ihm dabei auch immer das Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe, das er vor allem im Projekt Triangel vorbildhaft umgesetzt sieht.
Der Volkshilfe wird Wolf Dorner auch in Zukunft verbunden bleiben. „Ich sehe mich weiterhin als ehrenamtlichen Mitarbeiter“.

Wohngemeinschaften für Seniorinnen und Senioren

Johann Reindl-Schwaighofer, MBA, der neue ehrenamtliche Vorsitzende der Volkshilfe Wels-Kirchdorf, formuliert seine Ziele so. „Meine Vision ist es, dass sich der Großraum Wels-Kirchdorf mit Unterstützung der Volkshilfe zu einer sozialen Musterregion entwickelt." Vorantreiben möchte Reindl-Schwaighofer, Regionalleiter des BFI Wels, vor allem den Ausbau von Angeboten für ältere Menschen. „In diesem Bereich ist in den vergangenen Jahren sehr viel geschehen. Aber aufgrund der demografischen Entwicklung werden wir die mobilen Dienste weiter ausbauen müssen. Es werden in Zukunft auch neue Wohnformen gefragt sein wie zum Beispiel Wohngemeinschaften für Seniorinnen und Senioren. Wir möchten nach Kirchdorf auch in Wels eine betreute Wohnanlage errichten, weil wir den Bedarf deutlich erkannt haben“, sagt Reindl-Schwaighofer.
Ziel der Dienstleistungen ist es, den Menschen möglichst lange ein eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen und den Umzug in ein Senioren- oder Pflegeheim hinauszuzögern oder zu vermeiden. „Abgesehen davon, dass sich die Volkswirtschaft viel Geld spart, sind die Menschen auch glücklicher, wenn sie ihren Lebensabend zuhause und in der gewohnten Umgebung verbringen können“, sagt Reindl-Schwaighofer.
Weitere Ziele des neuen Vorsitzenden sind die Stärkung der Freiwilligenarbeit (derzeit sind rund 50 Personen regelmäßig ehrenamtlich bei der Volkshilfe Wels-Kirchdorf tätig) und der Kampf gegen die Armut durch Projekte wie Triangel und SOMA-Markt sowie der Ausbau des Angebotes in den Volkshilfe-Shops in Wels und in Kirchdorf durch die Zusammenarbeit mit ReVital. „Die Volkshilfe bezieht beim Thema Armut klar Position, geht dafür auch auf die Straße und stellt sich auf die Seite derer, die benachteiligt sind und Unterstützung brauchen“, erklärt Reindl-Schwaighofer.

Quartier für AsylwerberInnen in Wels: Nicht Öl ins Feuer gießen

Unterstützung und die Solidarität der Gesellschaft brauchen auch jene Menschen, die vor Krieg, Verfolgung, Folter oder Ermordung geflohen sind und in Österreich um Asyl angesucht haben. In der aktuellen Diskussion um die Unterbringung von Asylwerberinnen und –werbern in Wels warnt Volkshilfe-Präsident und EU-Parlamentarier Josef Weidenholzer vor einer Radikalisierung der Auseinandersetzung. „Flüchtlinge werden dargestellt, als würden sie wie eine Horde Wilder über uns hereinfallen und als müssten Frauen und Kinder eiligst vor ihnen in Sicherheit gebracht werden. Die Ausländerfeindlichkeit wird teilweise unverhohlen ausgelebt“, kritisiert Josef Weidenholzer.
Die Volkshilfe hat in den vergangenen Wochen viel Kritik einstecken und viele Anfeindungen hinnehmen müssen, weil sie für Menschen Quartiere gesucht hat, die ihre Heimat verlassen mussten, um ihr Leben und das Leben ihrer Kinder zu retten. Aktuell betreut die Volkshilfe in Oberösterreich 1500 Asylwerberinnen und Asylwerber. „Ich erwarte mir von den lokalen Politikern, dass sie sich mit dem Thema verantwortungsbewusst und sachlich auseinandersetzen. Man darf nicht zuerst Öl ins Feuer gießen und sich dann beklagen, dass sich der Brand nicht löschen lässt“, sagt Weidenholzer.
Laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind weltweit 44 Millionen Menschen auf der Flucht, vertrieben oder heimatlos. „Und wir in Österreich debattieren monatelang, ob und wie es gelingen kann, ein paar hundert Frauen, Männer und Kinder von einem überfüllten Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen auf neun Bundesländer aufzuteilen. Es ist höchste Zeit, dass wir uns wieder unserer humanitären Verpflichtung bewusst werden“, fordert Weidenholzer.

Volkshilfe Wels-Kirchdorf hat 40.000 Hausbesuche absolviert

„Die Volkshilfe Wels-Kirchdorf hat sich seit dem Jahr 1989 unter dem Vorsitz von Mag. Wolf Dorner zu einem bedeutenden Dienstleister entwickelt, ohne den in der Region Wels-Kirchdorf das soziale Gefüge nicht mehr funktionieren würde“, sagt Rudi Schwarzbauer, Geschäftsführer der Volkshilfe Wels-Kirchdorf. Das Jahresbudget beträgt knapp drei Millionen Euro, damit ist die Volkshilfe auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region.
Ermöglicht wurde dieses rasche Wachstum durch die engagierte Arbeit der Kolleginnen und Kollegen und der Vereinsfunktionäre. Heute zählt die Volkshilfe Wels-Kirchdorf mehr als 100 fix angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sie gehört damit zu den wichtigen Arbeitgebern der Region.
Dazu kommen rund 50 freiwillige MitarbeiterInnen und ehrenamtliche Funktionäre sowie vier Zivildiener. In Summe sind also rund 160 engagierte Frauen und Männer hauptberuflich oder ehrenamtlich für die Volkshilfe und damit für die Menschen in der Region Wels-Kirchdorf im Einsatz.
Im heurigen Jahr werden rund 40.000 Hausbesuche absolviert und mehr als 300 Sozialberatungen durchgeführt. Insgesamt leisten die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 75.000 Stunden Unterstützung, Hilfe und Beratung.

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Wolf Dorner: „Es ist uns gelungen, die Volkshilfe zu einer professionellen und schlagkräftigen Organisation auszubauen.“ Foto: Volkshilfe

Johann Reindl-Schwaighofer, neuer Vorsitzender der Volkshilfe Wels-Kirchdorf:
„Die Region soll sich mit Unterstützung der Volkshilfe zur sozialen Musterregion entwickeln.“ Foto: Volkshilfe

EU-Abgeordneter und Volkshilfe-Präsident Josef Weidenholzer: „Nicht zuerst Öl ins Feuer gießen und sich dann beklagen, dass sich der Brand nicht löschen lässt.“ Foto: Volkshilfe

Geschäftsführer Rudi Schwarzbauer:
„Ohne die Volkshilfe würde das soziale Gefüge in der Region nicht mehr funktionieren.“

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