Leben retten
Rotes Kreuz sucht dringend Blutspender
Die Blutreserven gehen langsam zur Neige, deshalb ruft das Rote Kreuz dringend zum Blutspenden auf.
WELS, WELS-LAND. "Blut ist immer noch das einzige Medikament, das man nicht künstlich herstellen kann", sagt der Bezirksrettungskommandant für Wels und Wels-Land, Andreas Heinz. "Umso wichtiger ist die Bereitschaft vom Menschen, für den Menschen etwas zu tun." Rund 1.000 Blutkonserven werden in Österreich pro Tag benötigt, eine Konserve alle 90 Sekunden. Bei diesem hohen Verbrauch ist ein ständiger Zustrom an Spendern und frischem Blut wichtig. Dennoch gehen jetzt die Reserven zur Neige. Die Blutgruppen Null und A, und da besonders der Rhesusfaktor negativ, werden zunehmend zur Mangelware. Doch was ist der Grund?
„Profis im Umgang mit Corona“
"Von der Sommerzeit kennen wir das Phänomen", sagt Heinz. "Da ist Urlaubszeit, gleichzeitig gibt es aber viele Unfälle und Operationen. Zudem fallen viele Spendenwillige aufgrund ihres Reiseziels und der damit verbundenen Sicherheitsauflagen weg." Den jetzigen Mangel könne er sich nur mit Unsicherheit erklären. "Wir haben schon einen Pool, der immer wieder spenden kommt. Aber viele haben auch Angst – vor dem öffentlichen Ort, an dem viele zusammenkommen." Doch diese Sorgen haben für Heinz keine "reelle Grundlage". Wir wurden seit Beginn der Pandemie beim Spenden medizinisch begleitet, wir sind echte Profis im Umgang mit Corona." Es gebe Einzelkojen, das Personal sei stets frisch getestet und es gelten generell hohe Sicherheitsmaßnahmen. "Da kann nichts passieren, also bitte: Kommen Sie spenden", so Heinz.
Treue Spender
"Ich habe noch nie Angst dabei gehabt, die vom Roten Kreuz wissen schon, was sie tun", sagt Andreas Pichler. Der Wimsbacher geht seit seinem 18. Lebensjahr spenden, 25 Mal war er bereits. Auch Christine Wallnstorfer aus Wels gehört zu den treuen Spendern. Auch sie hatte während Corona nie ein ungutes Gefühl: "Gerade beim Roten Kreuz nicht, da fühle ich mich gut aufgehoben." Im medizinischen Bereich sei man um einiges vorsichtiger als im öffentlichen Raum.
Für die Mitmenschen
Die Motivation, den eigenen Lebenssaft herzugeben, ähnelt sich bei beiden. "Es ist einfach der minimalste Beitrag, den man dem Mitmenschen leisten kann", sagt Pichler. "Und noch dazu fühle ich mich hinterher gesundheitlich besser, wie nach einem Aderlass." Auch Christine Wallnstorfer sieht das Blutspenden als "Win-win-Situation": "Es ist das gute Gefühl, etwas Sinnvolles und Gutes gemacht zu haben", sagt sie. "Und ich bekomme einen Gesundheitscheck." Zudem: "Ich spende lieber Blut als Geld – da weiß ich, dass es ankommt. Und ich selbst hoffe ja auch, dass ich es bekomme, wenn ich es mal brauchen sollte."
Das kann der Bezirksrettungskommandant nur unterstreichen: "Jeder von uns wünscht sich, dass er Blut bekommt, wenn es notwendig ist", sagt Heinz. "Das heißt aber, es muss auch immer jemand bereit sein, es herzugeben. Wir sollten bei den Reserven nicht immer bis zum Anschlag warten, sondern für alle und damit für uns selbst etwas tun."
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