Ehrenamtspreis "Florian" 2019
"Sinnlose Zeit würde mir weh tun"

- Dienst am Mitmenschen bedeutet auch Hile in der Not in extremeren Einsätzen.
- Foto: laumat.at
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Mit dem "Florian" 2019 werden wieder Freiwillige für ihr Engagement gewürdigt. Unter den Nominierten ist auch Martin Niederleitner.
WELS (mb). Dienst am Mitmenschen kann auf vielfältige Art und Weise erfolgen, viele Facetten haben. Das zeigt sich im Wirken von Martin Niederleitner deutlich. Der 23-Jährige engagiert sich in mehreren Bereichen ehrenamtlich, gemeinsam ist allen Aktivitäten aber ein Grundmotiv: Sich für andere einzusetzen. Deshalb wurde Niederleitner auch für den Ehrenamtspreis "Florian" 2019 nominiert.
Aus der Jugendarbeit
Das Engagement des 23-Jährigen erstreckt sich ebenso auf eine Hilfsorganisation wie auf Kommunalpolitik- und arbeit sowie die Kirche.
So steht Niederleitner beim Roten Kreuz nicht nur als Sanitäter bei Einsätzen an der Front und gehört zur Schnelleinsatzgruppe Wels des Katastrophenhilfsdienstes. Daneben übernimmt er als Stabsmitgiled im Bezirksrettungskommando und als stellvertretender Ortsstellenleiter Führungs- und Organisationsverantwortung.
Verantwortung übernehmen und mitgestalten – das zeigt sich auch bei seinen politischen Ambitionen: Er sitzt sowohl im Vorstand der Stadt-ÖVP wie auch ihrer Jugendorganisation. Sein Fachgebiet ist – wenig überraschend – der Bereich "Soziales". Die zeigt sich in der Praxis in seinem Engagement in der Welser Jugendarbeit, besonders in den Jugendzentren "Zoom" und "D22". Seine ersten Erfahrungen sammelte er hierzu in der Jugendarbeit für die Stadtpfarre, wo er heute noch Teil des Pfarrgemeinderates ist. "Der Wunsch, mich aktiver und direkter am Menschen einzusetzen, brachte mich dann zum Roten Kreuz Wels", sagt Niederleitner.
"Sich selbst in die Welt einbringen"
Warum aber ist es ihm so ein Bedürfnis, sich zu engagieren? "Die neue Währung des modernen Menschen ist die Zeit. Nichts schmerzt mehr, als Zeit für etwas zu geben, dass man nicht als sinn- bzw. wertvoll erachtet", erklärt der 23-Jährige. "Und gerade diesen Sinn habe ich gesucht. Zeit ,sinnlos' zu verschwenden, würde mir ehrlich wehtun. Sie kostbar einzusetzten und sich selbst in dieser Welt einzubringen, das scheint mir essenziell."
Der Lohn besteht für Niederleitner in Nicht-Materiellem: "Das Ehrenamt gibt einem mit jedem Tag spannende neue Aufgaben, neue Einblicke, Wissengewinn, es führt zu Freundschaften und vielleicht sogar zur großen Liebe." Gerade in der heutigen Zeit aus Konsum und Leistungsstreben sei diese Aer der Entlohnung "nahezu erfrischend". So sinnstiftend die investierte Zeit ins Ehrenamt – rund 100 Stunden im Schnitt pro Monat – aber auch sei, hier versteckt sich laut Niederleitner aber auch der Nachteil. "Es kann zu zu wenig Zeit für Familie, Freunde, Beziehung, Arbeit oder Studium führen und das, muss ich ehrlich gestehen, passiert auch."


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