Straftaten 2022 in OÖ
Wels liegt bei Hasskriminalität vorne
Der Hate-Crime-Bericht des Innenministeriums listet alle Straftaten auf, die aus Vorurteilen begangen worden sind – also aus Hass und Ablehnung von Weltanschauung, Hautfarbe, sexueller Orientierung, Behinderung oder auch Alter und Herkunft. Die meisten Vorfälle in OÖ gab es in Wels.
WELS. Meist geht es um Körperverletzungen, Drohungen und Sachbeschädigungen wie Graffitis. Auf 100.000 Einwohner hochrechnet, landet OÖ zwar unter dem Bundesdurchschnitt, in absoluten Zahlen jedoch wieder weit vorn, mit 965 Taten hinter Wien und NÖ. Und blickt man auf die Landkarte, wo die meisten Vorurteils-Taten registriert wurden, ist Wels – Hate-Crime pro 100.000 Einwohner – in OÖ auf Platz 1, bundesweit auf Platz 4 – nur noch Salzburg, Innsbruck und Graz haben höhere Raten zu verzeichnen.
"Die Welser und Welserinnen sind nicht gegen Minderheiten. Es gibt für mich auch keinen Zusammenhang zwischen den Zahlen und der jeweiligen politischen Führung der Stadt."
Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ)
Die Top-Delikte sind und bleiben in OÖ Verhetzung, Verstöße gegen das NS-Verbotsgesetz, Beleidigungen wegen Hautfarbe, Herkunft und Religion (zwei Drittel gegen Muslime und Juden, ein Drittel gegen Christen), aber auch wegen sexueller Orientierung.
Die Zahlen OÖ 2022 (in Klammer Stand 2021)
• Weltanschauung: 408 (486)
• Nationale/Ethnische Herkunft: 237 (360)
• Religion: 109 (134)
• Hautfarbe: 53 (83)
• Sexuelle Orientierung: 40 (45)
• Behinderung: 32 (68)
• Sozialer Status: 31 (26)
• Alter: 25 (36)
• Geschlecht: 21 (48)
Wichtiges Detail: Die Erfassung von Hate-Crime liegt auch immer in den Händen der ermittelnden Beamten, sprich: Werden die Taten als politische Tat erkannt und entsprechend dem Staatsschutz weitergeleitet – oder eben nicht.
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