Arbeitreiches Jahr
Welser Feuerwehr rückte sieben Mal am Tag aus

- Vor allem die schlimmen Unwetter und Stürme des Jahres 2023 ließen die Einsatzzahlen der Feuerwehr Wels nach oben schnellen.
- Foto: laumat.at
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Mehr Einsätze, mehr Brände, mehr Gerettete: Die Feuerwehr Wels blickt auf ein arbeitsreiches 2023 zurück. Und es gibt eine interessante Personalie: Feuerwehrchef Roland Weber bewirbt sich als Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter.
WELS. Immer im Einsatz für die Bevölkerung: Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Wels rückte im Vorjahr zu 2.868 Einsätzen aus – ein Drittel mehr als noch im Jahr davor, "von A wie Aufzug bis T wie Tierrettung", so Kommandant Roland Weber. Rund sieben Mal am Tag standen damit die Kameraden und Kameradinnen im Dienst der Allgemeinheit. Vor allem die Stürme und Unwetter, aber auch der starke Schneefall in der Vorweihnachtszeit hatte die Kräfte in Atem gehalten. "Ich kann nur Danke sagen, für all das Engagement, das freiwillig und unentgeltlich geleistet wird", so der Feuerwehrreferent der Stadt Wels Gerhard Kroiß (FPÖ).
332 Personen gerettet
Auch sonst überall Zunahmen: 332 Menschen mussten aus Notlagen befreit werden, fast eine Verdoppelung. Auch die Zahl der „echten“ Brände stiegt von 142 auf 189 Fälle stark an. Übrigens wurden mehr als die Hälfte von Brandmeldern entdeckt – "und 34 konnten von den Bürgern selbst gelöscht werden", sagt Kommandant-Stellvertreter Jörg Stadler. "Das geht nicht zuletzt auf die Brandschulungen für die Bevölkerung zurück, die wir regelmäßig anbieten."

- Der Welser Feuerwehrkommandant, Roland Weber, will Landes-Feuerwehrkommandant-Stellvertreter für Oberösterreich werden.
- Foto: FF Wels
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Summa summarum waren die Mitglieder der Welser Feuerwehr allein 21.882 Stunden ehrenamtlich im Einsatzdienst – das sind umgerechnet rund 911 Tage. 3.700 Stunden wurden in die Ausbildung gesteckt. Beim Nachwuchs stehe man gut da, auch wenn die "Schere zwischen Vollkasskomentalität der Bürger und der Bereitschaft, sich zu engagieren, immer mehr auseinanderklafft", so Weber.
"Ein Netz hält nur, wenn es viele Knoten hat, es braucht viele kleine Einheiten im Land"
Welser Feuerwehrchef Roland Weber
Kandidatur für Landeskommando
Seit einem Jahr nun Welser Feuerwehrchef will Roland Weber auch auf Landesebene etwas bewegen. Er kandidiert wie berichtet am 29. Mai für den Posten als Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter. "Ich denke, es braucht eine Korrektur des großen Feuerwehrschiffes OÖ", so Weber. Er wolle den Fokus wieder mehr in die Breite, nicht auf die Spitze legen. Dabei habe er mit Gerüchten zu kämpfen, dass er gegen die kleinen Wehren im Land wäre. "Das ist Quatsch, ganz im Gegenteil: Ein Netz hält nur, wenn es viele Knoten hat." Es brauche viele kleine Einheiten, weniger Normierungen, weniger "Über-den-Kamm-scheren", Wissenstransfer in beide Richtungen. "Das Landeskommando muss sich mehr als Servicestelle begreifen".




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