Sipbachzell
Widerstand gegen Schredderwerk für Reifen

Die Gemüter sind erhitzt: Schon bei der vorangegangenen Bauverhandlung rückte deshalb die Polizei mit Großaufgebot an. | Foto: laumat.at
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Die Bürger laufen zusammen mit der Gemeinde Sipbachzell Sturm gegen ein Recyclingwerk für Altreifen.

SIPBACHZELL. Die Sorgen sind nicht weniger geworden – ganz im Gegenteil: Nach der aktuellen Bauverhandlung am 13. September zur geplanten Altreifen-Recyclinganlage im Gewerbegebiet von Sipbachzell kochen die Gemüter richtig hoch. Zum Hintergrund: Ein Ennsdorfer Unternehmer plant in dem Werk jährlich bis zu 12.000 Tonnen Altreifen zur Abfallverwertung zu schreddern und hat das Projekt beim Land Oberösterreich eingereicht. Das Land hat die Genehmigungshoheit, die Gemeinde Sipbachzell nur Parteienstellung.

Negative Erfahrungen

Doch: "Diese Anlage löst in der Bevölkerung Angst aus", heißt es in der Petition, der alle Parteien im Gemeinderat zugestimmt haben. "Wir ziehen hier alle an einem Strang", sagt SPÖ-Fraktionsobmann Johann Söllinger. Das Schreiben ging im März an das Büro von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Es gebe zahlreiche "negative Erfahrungen mit solchen Anlagen", bei Unfällen sei es schon "zu verheerenden Bränden" gekommen. Die Anlage sei ein Industriebetrieb und gehöre nicht in ein kleines Gewerbegebiet wie in Sipbachzell.

Beeinträchtigung der Lebensqualität

"Alleine die Anlieferung der Altreifen zur geplanten Anlage ist ökologisch nicht vertretbar", heißt es vonseiten der Bürgerinitiative, die sich gegen das Vorhaben gegründet hat. Rund 400 Bürger sind hier aktiv. "Sipbachzell besitzt keine Autobahnauffahrt und die Lkw müssen über kleine Bezirksstraßen und durch den Ort zum Betriebsgelände fahren. Auch bedeutet eine solche Anlage Emissionen, die die Wohn- und Lebensqualität der Sipbachzeller beeinträchtigen."

Projektbetreiber Alexander Weprek wiederum versteht die Aufregung nicht: "Ich mache dort nichts Chemisches. Die Reifen werden nur geschreddert und nach ihren Materialien sortiert. Die Anlage ist mit maximal 12.000 Tonnen jährlich limitiert. Was ich hier vorhabe, dient der Umwelt", wird er in den Medien zitiert.

Zu wenig informiert

Mehrere Bauverhandlungen haben stattgefunden. Doch ausreichend informiert fühlen sich die Bürger auch seither nicht. Überhaupt gab es nach dem erneuten Termin am 13. September nur noch mehr offene Fragen. "Das Projekt war abermals mangelhaft und unschlüssig", sagt Bürgermeister Stefan Weiringer (ÖVP). "Insbesondere in den Bereichen Brand-, Explosions- und Lärmschutz haben sich erhebliche Lücken aufgezeigt. Und die Verhandlung förderte auch in der Anlagen- und Lüftungstechnik wesentliche Unstimmigkeiten zutage. "Johann Söllinger sekundiert: "Ich bin absolut enttäuscht und fast erzürnt über die Verhandlungsführung des Landes." Schließlich habe sich klar herausgestellt, dass das Projekt mangelhaft und nicht ordnungsgemäß eingereicht sei. "Und trotzdem wird dem Werber erneut die Chance eingeräumt, nachzubessern."

Und so wurde die Verhandlung nach fünf Stunden erneut vertagt. Vorher machte die Gemeinde neuerlich deutlich, was sie von dem Projekt hält: "Wir haben beantragt, es abzuweisen", so Weiringer. Söllinger: "Hoffentlich ist nicht die Taktik des Landes, die Sache auf nach der Wahl zu verzögern." Von Seiten der zuständigen Direktion für Umwelt und Wasserwirtschaft heißt es, dass "alles noch offen und nichts entschieden" ist.

Die Gemüter sind erhitzt: Schon bei der vorangegangenen Bauverhandlung rückte deshalb die Polizei mit Großaufgebot an. | Foto: laumat.at
Die Gemüter sind erhitzt: Schon bei der vorangegangenen Bauverhandlung rückte deshalb die Polizei mit Großaufgebot an. | Foto: laumat.at
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