15 Jahre BezirksRundSchau
Wir geben Tieren ein Zuhause
Seit mehreren Jahren suchen wir zusammen mit dem Welser Tierheim einen Platz für Sorgenkinder – mit tollen Erfolgen. Selbst der Redaktionsleiter gab jetzt einer alten Katzendame ein Zuhause.
WELS. "Sorgenkinder – das sind jene Vierbeiner, die schon länger im Welser Tierheim sind und auf einen Menschen warten, der sie liebt und umhegt ...": Mit diesen Worten begrüßt in jeder Ausgabe der BezirksRundSchau ein anderer Schützling der Welser Arche die Leser. Seit nun 240 Wochen, mehr als fünf Jahren, rühren wir die Trommel für die Vergessenen, Zurückgelassenen. Jene Tiere, die auf den ersten Blick nicht perfekt sind, nicht irgendeinem Schönheitsideal entsprechen oder einfach schon alt sind. Für sie versuchen wir zusammen mit dem engagierten Tierheim-Team alles, um ihre Welt zu verändern. Und in all den Jahren gab es Momente, wo wir Erfolg hatten. Momente, die tief berühren.
Happy End für Coco
So wie bei Cocoletti, kurz: Coco: Vier Jahre lang wohnte die kleine Hundedame in der Arche. Sie war ein kleines verschrecktes Hundemädchen, als sie hierherkam. Sie hatte vor allem und jedem Angst, bellte viel und schnappte auch öfters zu, durch den Stress fielen ihr manchmal die Haare aus. "Sie dürfte in ihrem bisherigen Leben noch nicht viel Schönes erlebt haben", so Tierheimleiterin Barbara Ogris. Lange wartete die Kleine mit den traurigen Augen, sie galt als schwierig und als Sorgenkind. Doch dann gab es ein Happy End – dank Gustav und Eleonore Schreiner aus Graz.
Mit viel Geduld wuchsen das Ehepaar und die kleine Dame zusammen. "Auch wenn alles neu für sie war, sie kannte nicht einmal Türen", so Schreiner. Drei Monate später war nichts mehr von dem verschreckten Wesen zu merken. Gustav und Eleonore sind mit ihrer Entscheidung glücklich. Und sie raten jedem: "Wenn ein Tier, dann bitte aus dem Tierschutz. Noch einmal verwöhnen. So wie Coco. Wir geben ihr ein schönes Leben", sagt Eleonore.
Katzenopa "Burzel" und seine Viktoria
"Er will es noch einmal im Leben schön haben": Mit diesen Worten präsentierte sich Kater Burzel 2022 in der BezirksRundSchau. Mit damals 16 Jahren galt der kleine Opa als kaum vermittelbar. Doch dann entdeckte Viktoria Kaiblinger aus Lambach den Artikel über Burzel auf unserer Facebookseite: "Ich habe das Foto von Burzel gesehen und war sofort verliebt." Es folgte der Besuch im Tierheim: "Im Katzenzimmer ist er sofort auf mich zugekommen und hat sich an mich gekuschelt, als ob er sagen wollte: 'Nimm mich mit'."
Seither habe sich der Kater super eingelebt, berichtet sein Frauchen. "Da er schon so alt ist, schläft er natürlich viel, aber er ist auch ein absoluter Kuscheltiger", erzählt Viktoria und schwärmt: "Sobald ich mich abends auf die Couch lege, sitzt er schon auf mir drauf, so schnell kann ich mich gar nicht zudecken." Sie habe den Eindruck, dass er sehr dankbar sei, denn: Als früherer Einzelgänger muss er sich nun nicht mehr das Katzenzimmer mit anderen Artgenossen im Tierheim teilen, sondern hat sein Haus voll mit Menschen, die für ihn kochen, putzen und ihn lieb haben. "Ein Tier aus dem Tierheim zu holen ist daher eine absolute Empfehlung", resümiert die Lambacherin.
Paloma: Vom Grantscherbn zur Kuschelmaus
Ein Tier aus dem Tierheim soll es sein: Nach all den Berichten über die Sorgenkinder wuchs auch bei Mario Born diese Überzeugung. Als Redaktionsleiter der BezirksRundSchau Wels & Wels-Land gehen jede Woche die Sorgenkinder über seinen Schreibtisch. Und dann war da Paloma, eine zwölf Jahre alte Katzendame. Fast ein Jahr saß sie schon im Heim. Und eigentlich sprach alles gegen sie. Sie mochte keine Menschen, wollte sich nicht anfassen lassen. Und Artgenossen gingen erst recht nicht. Eine grantige Seniorin, die kaum aus ihrer Höhle rauskam. "Aber irgendwie hat es Klick gemacht, irgendwie war mir das gleich sympathisch", sagt Born und lacht.
Also ging es zum ersten Besuch. "Ich saß einfach nur im Raum, damit sie mich kennelernt." Und siehe da: Madame kam herbei und forderte Streicheleinheiten. "Ich war hin und weg." Es folgten noch ein paar Besuche, das Tierheim-Team ermöglichte den beiden viel Zeit zum Beschnuppern, stand mit Rat und Tat zur Seite. Und dann ging es für die dreifärbige Glückskatze ins neue Zuhause. "Es war unglaublich: Nach ein paar Stunden erkundete sie schon die Wohung, in der ersten Nacht schlief sie die ganze Zeit bei mir, schnurrend und tretelnd." Mario Born ist überzeugt: "Es war die beste Entscheidung. Ein älteres Tierheim-Tier zeigt dir so viel Dankbarkeit."
Mehr zu den Sorgenkindern finden Sie auf MeinBezirk.at/Wer-Will-Mich oder direkt beim Welser Tierheim.
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