Jahresrückblick der WKO Wels & Wels-Land
"Alle spüren die aktuelle Krise"

- Die WKO-Obmänner Wels-Land und Wels, Alexander Huber und Franz Edlbauer, schauen auf ein herausforderndes Jahr zurück.
- Foto: Werkgarner
- hochgeladen von Mario Born
Franz Edlbauer, Obmann der WKO Wels-Stadt, und Alexander Huber, WKO Wels-Land, blicken auf das Jahr 2024 zurück.
Blicken wir auf 2024 zurück, wie ist es der Welser Wirtschaft gegangen?
Edlbauer: Die österreichische Wirtschaft kämpft mit großen Herausforderungen und verzeichnet zum zweiten Mal in Folge ein negatives Wachstum. Wir in Wels haben einen guten Branchenmix und sind dadurch nicht so stark abhängig von nur einem Wirtschaftsbereich wie beispielsweise der Automobilindustrie. Dennoch spüren beinahe alle Betriebe die aktuelle Krise, die einen mehr, die anderen weniger. Fest steht jedoch, dass rasch gehandelt werden muss. Wir als WKOÖ haben dazu die richtigen Rezepte dagegen.
Welche Rezepte meinen Sie?
Wir brauchen einerseits Entlastung bei Steuern, Abgaben und Bürokratie. Andererseits brauchen wir rasche Investitionsanreize, damit die Lokomotive wieder Fahrt aufnehmen kann. Wenn uns hier mutige Schritte nicht gelingen, hat unser Standort ein ernstzunehmendes Problem. Die WKOÖ legt dazu ein umfassendes Programm vor, bei dem wir uns sicher sind, dass das unsere Wirtschaft ankurbeln und letztlich Arbeitsplätze und Wohlstand sichern wird.
Wenn die WKOÖ von Entlastung spricht, was heißt das im Detail?
Huber: Wir brauchen endlich eine echte Entlastung des Faktors Arbeit. Leistung muss wieder belohnt werden und deshalb brauchen wir eine Steuersenkung der mittleren Einkommen. Es muss sich wieder auszahlen, Vollzeit zu arbeiten oder Überstunden zu machen. Bei den Lohnnebenkosten müssen wir ebenso runter, damit wir im internationalen Vergleich wieder mithalten können und wettbewerbsfähig bleiben.
Trotz aller Herausforderungen, die uns geschildert wurden, was gibt es Positives zu berichten?
Es zeichnet einen erfolgreichen Unternehmer aus, nicht zu jammern sondern aktiv Probleme zu lösen. Franz Edlbauer hat hier schon wichtige Forderungen der WKO erwähnt, die ich nur unterstreichen kann. Gerade in solchen Zeiten ist die WKO wichtiger denn je, denn es gibt sonst keine Institutionen, die sich für die Interessen der Wirtschaft einsetzen. Auch als WKO Wels blicken wir auf ein sehr arbeitsreiches und herausforderndes Jahr zurück. Unsere Angebote zu Linderung des Fachkräftemangels wie beispielhaft die Lehrlingsmesse oder auch unser Schulprojekt „Wirtschaft verstehen“ werden besonders dankbar angenommen und auch hier werden wir in Zukunft einen wesentlichen Schwerpunkt setzen.
Zum Schluss noch Ihr Wunsch für die Wirtschaft im kommenden Jahr.
Edlbauer: Ich wünsche mir eine stabile Regierung, die möglichst viele unserer Forderungen umsetzt, dadurch den Standort stärkt, Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellt und Arbeitsplätze sichert.
Huber: Dem kann ich mich nur anschließen und möchte ergänzen: Mut und Zuversicht sind die besten Berater, insofern wünsche ich mir kluge und mutige Entscheidungen. Jetzt geht’s um die Wirtschaft.
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