Zukunft des Wohnens in Wels

Manfred Hochhauser, Vorstandsvorsitzender der Welser Heimstätte, nimmt zur aktuellen Wohnsituation in Wels Stellung. | Foto: Ploner
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WELS. Manfred Hochhauser, Vorstandsvorsitzender der Welser Heimstätte, erklärt in einem Interview, welche Besonderheiten die Stadt Wels hinsichtlich des Wohnbaus aufweist und spricht über Zukunftprojekte und Trends.

Wie stellt sich die aktuelle Wohnsituation in Wels dar?
Hochhauser: Wels hat die Besonderheit, dass nahezu alle großen Genossenschaften hier vertreten sind. Neben diesen konkurrieren auch private Investoren und große Firmen hinsichtlich des verfügbaren Baulands. Die Nachfrage nach Bauland ist daher enorm und die Forderung nach leistbarem Wohnen eine besondere Herausforderung.

Heißt das, dass man mit langen Wartezeiten rechnen muss, um eine Wohnung der Welser Heimstätte zu bekommen?
Die Zahl der Wohnungssuchenden beläuft sich mit leichten Schwankungen auf etwa 1400 Personen. Möchte man in einen Neubau ziehen, so muss man schon mit Wartezeiten von ein bis eineinhalb Jahren rechnen. Grund zur Sorge gibt es dennoch nicht. Sanierte Altbauwohnungen sind ausreichend verfügbar. Dringender Bedarf kann also gut abgedeckt werden. Insgesamt verwalten wir in etwa zehntausend Wohnungen. Zwischen sechs- und siebenhundert Wohnungen wechseln pro Jahr den Besitzer. Das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ist also durchaus zufriedenstellend.

Wie sieht es denn mit den Mietpreisen in Wels aus? Welche Entwicklung ist hier absehbar?
Die Höhen der Mieten wird sehr oft kritisiert. Dabei haben wir im genossenschaftlichen Bereich keinen Spielraum, Mieten individuell zu verändern. Es gibt eine klare Regelung, nämlich das Wohnungs- und Gemeinnützigkeitsgesetz (WGG), das hier sehr strikte Vorgaben vorschreibt. Auch die jährliche Erhöhung ist darin geregelt, sie richtet sich nach dem Verbraucherpreisindex, beträgt also um die zwei Prozent pro Jahr. Solange das Wohnungs- und Gemeinnützigkeitsgesetz die Preise so strikt reguliert, werden die Erhöhungen auch in Zukunft in diesem Bereich ausfallen. Anders ist es bei privaten Vermietern, die nicht an dieses Gesetz gebunden sind.
Generell haben wir im Durchschnitt über alle Wohneinheiten Mietpreise inklusive Betriebskosten von etwa acht Euro pro Quadratmeter. Zwischen den Objekten gibt es natürlich große Unterschiede, unter anderem durch deren Lage oder das Alter. Viele bevorzugen die Qualität im Neubau, da diese Wohnungen wirklich am neuesten Stand der Technik sind. Die energiesparende Bauweise bringt für die Mieter große Einsparungen bei den Betriebskosten. Wobei wir durch Sanierungen von Altbauwohnungen die Heizkosten um etwa die Hälfte reduzieren können.
Generell ist zu sagen, dass die Welser Heimstätte hinsichtlich der Schaffung leistbaren Wohnraums sehr aktiv ist. Als genossenschaftliche Organisation müssen wir zwar auch positiv wirtschaften, aber unser Ziel ist es nicht, schnellen Gewinn zu machen. Der Ertrag, den wir erwirtschaften, bleibt im Kreislauf, wird wieder investiert. Das Land Oberösterreich prüft dabei sehr streng, wie diese Mittel verwendet werden.

Welche Projekte sind derzeit in den Bezirken Wels und Wels-Land in Umsetzung oder in Planung?
400 Wohnungen sind im Norden von Wels in der Oberfeldstraße entstanden. In der Neinerstraße wird die Forderung, junges Wohnen zu forcieren, umgesetzt. In Gunskirchen werden sechs Doppelhäuser und 24 Wohnungen geschaffen und mit der Stadt Wels und dem Land ist ein Projekt des Generationenwohnens in Planung. Die Welser Heimstätte errichtet in diesem Projekt die Gebäude, die Zuordnung wird über die Stadt Wels erfolgen. Details sind noch in Klärung.

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