Spatenstich für Kraftwerk
Axams will "die Kraft des Wassers nutzen"

Beim Spatenstich v.l.n.r.: Vizebgm. Walter Mair, Bgm. Thomas Suitner, Bauleiter Daniel Posch, Eduard Fröschl, Lizum-GF Werner Frießer und Polier Stefan Wörz | Foto: Hassl
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In der Axamer Lizum wurde der Spatenstich für die Errichtung eines Klein- und Trinkwasserkraftwerks gesetzt.

AXAMS. Bürgermeister Thomas Suitner, Vizebgm. Walter Mair, Eduard Fröschl, Lizum-Bergbahnen-Geschäftsführer Werner Frießer, Bauleiter Daniel Posch und Polier Stefan Wörz (beide Firma Fröschl) standen beim Spatenstich vor einer großen Aufgabe. Ein mächtiger Materialhügel wurde aufgeschüttet, um den symbolischen ersten Schritt für die Errichtung des Kraftwerks zu setzen. "Strom für 1.300 Haushalte, Einnahmen und die Sicherung der Trinkwasserversorgung bringen die Errichtung eines Klein- und Trinkwasserkraftwerkes im Axamer Tal mit sich!", fasst Bürgermeister Thomas Suitner die Zielsetzung des Projekt zusammen.

Wasserkraft Axams GmbH

3.800.000 Kilowattstunden bzw. umgerechnet der gesamte durchschnittliche Jahresstromverbrauch von über 1.000 Haushalten oder deutlich mehr, als das Skigebiet Axamer Lizum im Jahr benötigt, soll mit dem Bau eines Kleinwasserkraftwerkes am Axamer Bach produziert werden. 2015 wurde die „Wasserkraft Axams GmbH“ unter dem damaligen Bürgermeister Rudolf Nagl gegründet. Beteiligte der Gesellschaft sind zu 51 Prozent die Gemeinde Axams und zu 49 Prozent Firma Fröschl. Nach jahrelangen Vorbereitungsarbeiten liegen mittlerweile positive Naturschutz-, wasserrechtliche und forstrechtliche Bewilligungen vor und somit steht der Errichtung des Kraftwerkes nichts mehr im Wege. „Es ist schön, wenn man als Seilbahnunternehmen die ‚Energieautarkie‘ als eine seiner größten Stärken nennen kann“, freut sich Lizum-Geschäftsführer Werner Frießer.

So schaut's aus: Projektstudie des Krafthauses, das im Bereich der Staumauer bei der ersten Kehre errichtet wird. | Foto: Gemeinde Axams
  • So schaut's aus: Projektstudie des Krafthauses, das im Bereich der Staumauer bei der ersten Kehre errichtet wird.
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7,9 Millionen Euro Investitionssumme

Das Kraftwerk soll mit einer Ausbauwassermenge von 200 Sekundenlitern, einer Bruttofallhöhe von 534 Metern und einer Nennleistung von 868 kW errichtet werden. 7,9 Millionen Euro werden für Kraftwerksbau, Errichtung eines neuen Kanals und neuer Trinkwasserleitungen für das Gemeindegebiet Axams veranschlagt. Nach einem Jahr Bauzeit soll die Anlage in Betrieb gehen und in den Folgejahren die ersten Ausschüttungen für die Beteiligten bringen.

Infrastruktur für Gemeinde

Mit der Errichtung des Kraftwerkes kommt es auch zu einigen Verbesserungen der Gemeindeinfrastruktur, informiert der Bürgermeister: "Der Kanal in die Axamer Lizum wird auf 3,5 Kilometer Länge neu verlegt und eine Leerverrohrung für eine Glasfaserinternetanbindung der Lizum vorgesehen. Außerdem werden die Wasserleitungen erneuert und somit die Trinkwasserversorgung der Gemeinde Axams langfristig abgesichert." Die Erneuerung dieser Leitungen bildet auch die Grundlage für ein Trinkwasserkraftwerk, welches die Gemeinde Axams im Zuge des Baus des Kleinwasserkraftwerkes ebenfalls errichtet. Beim Trinkwasserkraftwerk wird das Wasser vor der Einleitung in den Hochbehälter für die elektrische Stromerzeugung verwendet. Aus über 20 Quellen wird das Trinkwasser in Axams bezogen – 35 Sekundenliter stehen auf diese Weise zur Stromerzeugung zur Verfügung, was einer Jahresstromproduktion von weiteren 830.000 Kilowattstunden oder der Jahresstromverbrauch von über 200 weiteren Haushalten entspricht.

Au der gerodeten Fläche in unmittelbarer Nähe der Staumauer wird das Krafthaus entstehen.
  • Au der gerodeten Fläche in unmittelbarer Nähe der Staumauer wird das Krafthaus entstehen.
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Geld für die Gemeindekasse

„Mit der Errichtung beider Kraftwerke können wir den Strom für knapp 1.300 Axamer Haushalte produzieren und machen somit einen großen Schritt in Richtung Energieautonomie. Beide Projekte spülen langfristig Geld in unsere Gemeindekasse und mit dem Tausch der Wasserleitungen sichern wir langfristig die Trinkwasserversorgung für unsere Gemeindebürger“, freut sich Bürgermeister Thomas Suitner. „Die Gemeinde Axams kommt ihrem Ziel, CO2-neutral zu werden, immer näher. Durch die beiden Wasserkraftprojekte und die bereits laufende Photovoltaikoffensive kann ein ökologischer Nutzen mit einem ökonomischen Gewinn für die Gemeindebürger/innen erzielt werden“, ist sich auch Vizebgm. Walter Mair sicher.

Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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