Tunnelprojekt
Feuerwehreinsätze ohne Grenzen
Die Tiroler EU-Abgeordnete Barbara Thaler besuchte die Landes-Feuerwehrschule in Telfs und kam zu einem klaren Resümee: „SAFEINTUNNELS ist ein europäisches Vorzeigeprojekt – genau das ist Europa!"
Hauptthema des Besuches war das Erasmus+ geförderte Projekt „SAFEINTUNNELS“, welches grenzübergreifende Ausbildungen von Einsatzkräften im Feuerwehrwesen ermöglicht. Dadurch wird im Ernstfall ein sicheres, kontrolliertes und einheitliches Vorgehen bei einer Tunnelbrandlöschung gewährleistet. Landes-Feuerwehrinspektor Alfons Gruber, LFS-Leiter Georg Waldhart sowie Ausbildungsleiter und Projketinitiator Gerhard Schöpf standen Rede und Antwort.
Gemeinsame Standards
„Genau das ist Europa - im Notfall in einem grenzüberschreitenden Tunnel darf es keinen Unterschied machen, aus welchem Land die Einsatzkräfte zuerst eintreffen. Hier sind gemeinsame Standards am richtigen Platz. Es ist toll, dass die Europäische Union mit Erasmus + hier unterstützt“, so Barbara Thaler.
„Besonders gefällt mir, dass großer Wert auf die Einbindung digitaler Medien gelegt wird, somit wird die Ausbildung ein Mix aus E-Learning und Präsenzveranstaltung. Das macht flexibles Lernen leichter und unterstützt die Auszubildenden. Durch das Erasmus+ geförderte Projekt ist es möglich, solche Ausbildungen länderübergreifend zu unterstützen“, resümiert Thaler.
Praxitest
Barbara Thaler absolvierte auch den Praxistest mit dem sogenannten "Hololens" (ein Spezialhelm mit integrierter "Reality-Brille), der eine Mixed Reality Ausbildung garantiert.Hologramme werden in die Umgebung eingebunden und können von einem Trainer gesteuert und eingespielt werden.
Dadurch muss man sich Personen, Flammen, Rauch, Fahrzeuge, Szenarien etc „nicht mehr vorstellen“ – sie werden als Hologramme in die Umgebung eingeblendet, wodurch sich unzählige realistische Trainingsmöglichkeiten bieten.
EU-Richtlinie
„Das Projekt „SAFEINTUNNELS“ beschreibt den Ausbildungsweg der Feuerwehrmitglieder in den unterschiedlichen Ebenen, vom Basiskurs bis hin zu Weiterbildungen für Ausbildner. Seit 2004 gibt es eine EU-Richtlinie zu den Sicherheitsanforderungen von Tunnels, hier könne man bei der Ausbildung ansetzen“, so Gerhard Schöpf. Er leitet den Bereich Aus- und Weiterbildung an der Landesfeuerwehrschule. „Ein Tunnel ist ein komplexes Bauwerk, deshalb ist es wichtig, sowohl die technische Ausstattung der Tunnelanlage als auch die regionalen Gegebenheiten zu kennen“, so Schöpf.
Vorteile im Tunnel
Dieses ehrgeizige Ziel ergab sich nach einer Umfeldanalyse der europäischen Feuerwehrausbildung hinsichtlich der Tunnelbrandbekämpfung. Das Ergebnis: Einheitliche Ausbildungswege für Feuerwehrmitglieder in den unterschiedlichen Führungsebenen waren nicht klar definiert. Im Ausbildungskonzept wird nun detailliert ein Ausbildungsweg vom Feuerwehrwehrmann über die Führungskräfte bis hin zu den Ausbildern beschrieben. Wenn eine Feuerwehr, ein Feuerwehrverband oder eine Regierung (je nach Zuständigkeit im entsprechenden EU-Land) diesen Ausbildungsweg ratifizieren möchte, ist eine durchgängige und einheitliche Ausbildung gewährleistet. Die Einheitlichkeit ist der große Vorteil. Die Ausbildungen könnte EU-weit anerkannt und in Einsätzen gleichermaßen umgesetzt werden. Dies bringt vor allem bei Grenztunnel große Vorteile mit sich.
„Die strategische Partnerschaft für dieses Projekt wird von fünf Organisationen aus vier unterschiedlichen Nationen (Norwegen, Deutschland, Österreich und Italien) getragen. Wir sind stolz, dass mit der Feuerwehrschule Tirol die Projektleitung für dieses wichtige Projekt innehat, “so Thaler und Schöpf.
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