Kematen: Kampf gegen Verkehrsbelastung beginnt!
Ein erstes Maßnahmenpaket profitiert nicht nur der Nordosten von Kematen, sondern die gesamt Region!
Bgm. Rudolf Häusler nennt das Problem beim Namen: "Wir müssen reagieren, wenn wir die ständig steigende Verkehrsbelastung in den Griff bekommen wollen – und in Kematen wird jetzt damit begonnen!"
Über den Beginn der Beratungen in der Causa "Park & Ride beim Bahnhof" wurde bereits vor längerem berichtet. Jetzt liegen nicht nur die Planungen vor – der Startschuss für den Beginn der Arbeiten steht unmittelbar bevor. Der Bürgermeister, LH-Stv. Ingrid Felipe und ÖBB-Projektleiter Günter Oberhuber stellten gemeinsam das Projekt vor und sparten dabei nicht mit gegenseitigem Lob aufgrund der schnellen Umsetzung.
Vorrang für Bahn & Bus
Konkret wird eine großzügige Park & Ride-Anlage für 70 Autos und 30 Bikes beim Bahnhof Kematen entstehen. Eine neue Bushaltestelle wird dort ebenfalls eingerichtet. Damit aber nicht genug: Bei der östlichen Ortseinfahrt ersetzt ein Kreisverkehr die derzeit bestehende Einfahrt. Weiterführend folgt in Richtung Bahnhof eine neue Tempo-30-Zufahrtsstraße ("Industriestraße") , in deren Verlauf eine schalldichte Lärmschutzwand für den Schutz der Anrainer sorgt. Der Melachweg, der bisher eine stark belastete Verbindung von Ost nach West bildet, bleibt als Zufahrtsstraße für die Anrainer bestehen, wird aber ansonsten komplett entlastet. Bgm. Rudolf Häusler: "Auch Gespräche mit dem ADAC sind im Laufen, weil der Melachweg vom deutschen Automobilclub als Route für – man möge diesen Ausdruck entschuldigen – Mautflüchtlinge in den Navigationsgeräten ausgewiesen ist. Das muss unverzüglich behoben werden."
Kostenteilung
Die Kosten für das Gesamtpaket betragen rund 1,3 Mio Euro, wobei diese zwischen ÖBB, Land Tirol, Kematen und den Nachbargemeinden aufgeteilt werden. Den Anteil der von massiven Unwetterschäden betroffenen Gemeinde Sellrain übernimmt ebenfalls Kematen. Dass diese "Gemeindebeteiligung" nicht überall für Applaus sorgt, will Bgm. Häusler nicht verschweigen: "Ich möchte dazu betonen, dass die Kemater diesen Park & Ride-Bereich nicht benötigen. Aber die Umlandgemeinden brauchen ihn. Von dieser Lösung profitiert die gesamte Region und damit auch unsere Nachbargemeinden. Wir setzten ganz bewusst auf Bahn und Bus und schaffen Platz für geordnete Verhältnisse. Das nützt Mensch und Umwelt und erhöht die Lebensqualität!"
Umstieg erleichtern
LH-Stv. Ingrid Felipe lässt an der Sinnhaftigkeit des Vorhabens ebenfalls keine Zweifel aufkommen: "Die S-Bahn ist die Hauptschlagader des Verkehrs im Inntal und löst zunehmend die Inntalautobahn ab. Wir wollen das weiter fördern, indem wir den Umstieg vom Auto in den Zug erleichtern. Die gute Kooperation zwischen der Gemeinde, den ÖBB und dem Land Tirol führt hier dazu, dass Kematen einen großen Beitrag zur Mobilitätswende leistet.
Zukunftspläne
ÖBB-Projektleiter Günter Oberhauser: "Die Bauarbeiten werden bereits in der nächsten Woche beginnen, die Fertigstellung ist für Ende des Jahres geplant. In einer zweiten Projektphase werden wir dann die Erweiterung der Industriestraße in der Gewerbezone realisieren."
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