Stammzellenspende
Laura aus Oberperfuss ist eine Lebensretterin

Laura Wegscheider spendete Stammzellen, die einer Leukämie-Patientin in Amerika das Leben retteten. | Foto: privat
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  • Laura Wegscheider spendete Stammzellen, die einer Leukämie-Patientin in Amerika das Leben retteten.
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Mit einer Stammzellspende rettete Laura Wegscheider aus Oberperfuss einer amerikanischen Leukämie-Patientin in diesem Jahr das Leben.

OBERPERFUSS. Im Interview mit meinBezirk Tirol erzählt sie, wie es dazu kam und welche Emotionen diese Erfahrung bei ihr ausgelöst hat. Als Teil der aktuellen „Be a Hero“-Kampagne von „Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich“ ruft Laura nun Menschen zwischen 17 und 45 Jahren dazu auf, sich typisieren zu lassen und damit als mögliche Lebensretter zur Verfügung zu stehen.

Wie sind Sie darauf gekommen, sich typisieren zu lassen und somit als Stammzellspenderin für Patienten auf der ganzen Welt zur Verfügung zu stehen?
Laura Wegscheider: 2021 habe ich als ehemalige Ortsleiterin der Jungbauern Oberperfuss gemeinsam mit Geben für Leben eine Typisierungsaktion im Dorf gestartet. Bei dieser Aktion habe ich mich natürlich auch gleich typisieren lassen.

Aktuell wird rund jede 300. typisierte Person in Österreich tatsächlich auch zum Stammzellspender. Wie war es für Sie, als Sie erfahren haben, dass eine an Leukämie erkrankte Person ihre Stammzellen zum Überleben braucht?

Als ich Anfang dieses Jahres den Anruf von Geben für Leben bekam, dass ich als Stammzellenspenderin in Frage komme, war ich einfach nur sprachlos. Ich hoffte natürlich, dass es zu einer Spende kommt. Nach den ganzen darauffolgenden Untersuchungen habe ich erfahren, dass wirklich alles passt. Ich war richtig glücklich und habe mich sehr gefreut. Ich durfte am 10. April 2024 dann endlich meine Stammzellen in die USA spenden.

Wie lief die Stammzellspende für Sie ab? Wie hat sich das angefühlt?
Die Spende an sich ist sehr einfach. Man muss sich allerdings fünf Tage vorher in der Früh und am Abend etwas unter die Haut spritzen, damit der Körper übermäßig viele Stammzellen produziert. Das führt zu grippeähnlichen Symptomen wie Kopf- und Rückenschmerzen. Die Spende dauerte fünf Stunden und zum Schluss war es dann auch wirklich anstrengend für mich und meinen Körper. Aber wenn man daran denkt, was der Empfänger alles mitmacht, hat man dies alles wieder schnell vergessen! Sobald die Spende vorbei war, hatte ich ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Ich wusste, diese Stammzellen bekommt jetzt mein genetischer Zwilling – und da hoffte ich natürlich schon, dass die Spende erfolgreich ist.

Wissen Sie eigentlich, wem Sie das Leben gerettet haben? Sind Sie in Kontakt mit dieser Person?

Ich persönlich weiß leider nicht, wer die Spende erhalten hat. Ich weiß nur, dass die Spende in die USA zu einer Frau kam. Wir dürfen einander jetzt zwei Jahre lang anonyme Briefe schicken und dann, wenn beide Seiten einverstanden sind, werden die Daten ausgetauscht. Worauf ich natürlich hoffe, meinen genetischen Zwilling kennenzulernen. Ich hatte auch schon bei meiner Spende einen Brief beigelegt, der gemeinsam mit meinen Stammzellen in die USA geschickt wurde. Und ich habe schon einen sehr emotionalen Brief zurückerhalten.

Wie hat Ihr Umfeld auf Ihre Stammzellspende reagiert?
Mein ganzes Umfeld hat mich von Anfang an sehr unterstützt und mitgefiebert, dass alles gut geht. Dafür bin ich sehr dankbar!

Sie sind nun Teil der „Be A Hero“-Kampagne von Geben für Leben, wo Sie Ihre Geschichte erzählen und andere Menschen dazu aufrufen, sich typisieren zu lassen. Warum haben Sie sich dazu entschlossen?
Ich möchte alle Menschen dazu ermutigen, sich typisieren zu lassen. Es ist so einfach, ein Menschenleben zu retten! Deswegen sei auch DU ein Held und lass dich typisieren!

Laura Wegscheider: "Sobald die Spende vorbei war, hatte ich ein unbeschreibliches Glücksgefühl." | Foto: privat
  • Laura Wegscheider: "Sobald die Spende vorbei war, hatte ich ein unbeschreibliches Glücksgefühl."
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Weitere Informationen

... zur Stammzellspende, Termine österreichweiter Typisierungsaktionen und ein Formular zur Anforderung des kostenlosenlosen Typisierungssets für daheim bietet der Verein „Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich“ auf seiner Website: www.gebenfuerleben.at

Typisierung zu Hause

Die Typisierung per Wangenabstrich zu Hause ist ebenso wie bei Typisierungsaktionen in ganz Österreich möglich.
Für eine Typisierung geeignet sind alle Menschen zwischen 17 und 45 Jahren, die an keinen schwerwiegenden oder chronischen Erkrankungen leiden. Die Typisierung erfolgt mittels eines Wangenabstrichs, der mit einem Wattestäbchen durchgeführt und dann im Labor ausgewertet wird. Der Abstrich kann entweder zu Hause selbst mittels eines per Post zugesandten Typisierungssets vorgenommen werden oder im Rahmen zahlreicher Typisierungsaktionen in ganz Österreich.

Für eine Typisierung geeignet sind alle Menschen zwischen 17 und 45 Jahren, die an keinen schwerwiegenden oder chronischen Erkrankungen leiden. | Foto: Pixabay (Symbolbild)
  • Für eine Typisierung geeignet sind alle Menschen zwischen 17 und 45 Jahren, die an keinen schwerwiegenden oder chronischen Erkrankungen leiden.
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Weltweites Register

Von jeder typisierten Person werden spezielle genetische Merkmale pseudonymisiert in ein weltweites Stammzellregister eingetragen, auf das ausschließlich autorisierte Suchzentren Zugriff haben. Sobald eine Suchabfrage eine Übereinstimmung zwischen einem möglichen Spender und einem Patienten ergibt, kommt es über das internationale Register zu einer Anfrage an die Organisation, welche die Typisierung durchgeführt hat. Diese kontaktiert dann den Spender und begleitet durch den weiteren Ablauf.

Weitere Informationen zur Stammzellenspende, Typisierungsaktionen und Anforderung des Typisierungssets für daheim unter: www.gebenfuerleben.at

Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

Laura Wegscheider spendete Stammzellen, die einer Leukämie-Patientin in Amerika das Leben retteten. | Foto: privat
Laura Wegscheider: "Sobald die Spende vorbei war, hatte ich ein unbeschreibliches Glücksgefühl." | Foto: privat
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