Unsinniger Verkehr
Mautpflicht von Grinzens bis Götzens in Planung

Das Siegerpriojekt des Architektenwettbewerbes liegt bereits in umsetzbarer Form vor. | Foto: Projektstudie
  • Das Siegerpriojekt des Architektenwettbewerbes liegt bereits in umsetzbarer Form vor.
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Ein geplantes Verkehrsprojekt sorgt in der Region für helle Aufregung – dramatische Planstudien liegen bereits vor.

Das Verkehrsproblem stinkt den Regionsgemeinden gewaltig. Jetzt hat der Verbundplanungsausschuss ein grobes Projekt ins Auge gefasst, das in Birgitz umgesetzt werden soll. Bei der berüchtigten Billa-Kreuzung soll ein Bemautungshäusl in Zusammenarbeit aller vier Gemeinden inklusive einer „flexiblen Abgabeneinhebung“ umgesetzt werden. Die Gemeinden Grinzens, Axams, Birgitz und Götzens werden jeweils an einem Tag in der Woche autonom die Straßenbenützungsgebühr festsetzen und durch Mautorgane wie z.B. Mitgliedern des Seelsorgerraumes auch selbstständig einheben. Ob an den übrigen zwei Tagen pro Woche Maßnahmen in Form einer Bemalung durch ortsansässige Vereine – denkbar sind die Schützenkompanien mit bewaffneten Amtsorganen entsprechend den 11 Leitmotiven – stattfinden kann, wird derzeit noch geprüft. Ein Tag pro Woche ist schließlich für Protestaktionen vorgesehen. So kann man sich beispielsweise an Sonntagen auf die Straße picken, bis die Feuerwehr kommt.

Freude in Birgitz

Der Birgitzer Bürgermeister Markus H. hält mit seiner Freude nicht hinterm Berg. „Wir werden die. Chance gleich nutzen und auf dem Feld vis-a-vis des Billa-Marktes ein ganzjähriges Festzelt aufstellen, welches von unserer robusten Festmusikkapelle bewirtschaftet wird. Das sorgt für ganzjährige Stimmung und zusätzliche Einnahmen in gastronomischer Höhe.“ Betreffend Genehmigung bleibt der Ortschef gewohnt locker. Birgitz ist der Wohnsitz des Bezirkshauptmannes, dadurch fallen lästige Behördenverfahren weg.“ Derzeit markiert eine überdimensionale Tuba bereits den Standort der Festzeltlichkeit.

Axams greift ins Börsel

Die Gemeinde Axams will an ihrem „Mauttag“ den Verkehrsteilnehmern ordentlich ins Geldbörsel greifen. Schließlich hat erst vor kurzem eine Oberländer Zeitung befunden, dass Axams „kurz vor dem Finanzkollaps steht“. „Solche Oberlandler können wir nicht auf uns sitzen lassen“, grantelt Bürgermeister Thomas S. „Ursprünglich wollten wir mit neuen Steuern entgegensteuern - jetzt kommt uns diese Möglichkeit der Geldbeschaffung sehr gelegen. Um die Ernsthaftigkeit des Verkehrsthemas zu unterstreichen, plant der Bürgermeister auch „irgendwo im Ortsgebiet“ einen neuen Kreisverkehr, dessen Ausfahrten nach Axamer Bürgermeistern benannt werden sollen – allerdings nur von jenen, deren Vornahmen maximal vier Buchstaben aufweisen. Gedacht ist ergo an „Thom“, „Pepi“, „Luis“ und „Bock“.

Grinzens entspannt

Der Grinziger Bürgermeister Anton B. sieht die Lage gänzlich anders. „Wir sind vom Image der årmen Gmoane schon lange abgerückt. Wir haben nämlich keine Ausgaben mehr, weil wir das tun, was wir am besten können – nämlich gar nix.“ In diesem Zuge habe man sich ja sogar vom letzten Gasthaus befreit, so der Bürgermeister weiter. Man werde sich dennoch am Projekt beteiligen und freiwillige Spenden einheben, deren Erlös keinem guten Zweck gewidmet werden.

Problemlage Götzens

"Wie kann man verhindern, dass Götzner Gemeindebürger, die nach Innsbruck wollen, dieses mautfrei bewerkstelligen können?" Diese Problemlage wird insofern entschärft, als dass jeder Autofahrer vor der Fahrt nach Innsbruck seine in Götzens gewohnt hohen Abgabenbeiträge in "Pepis Genuss-Schupfen" zu entrichten hat. Ob es als kleinen Anreiz ein Gratis-Joghurt pro Ticket geben wird, ist noch Gegenstand von Intensivverhandlungen.
Wichtiges Detail am Rande: Entlang der gesamten Mautstrecke gilt ein 10-km-Tempolimit für einen gesunden Schadstoffausstoß.

Umleitung Mutters

Apropos Verkehr: Die Fahrt nach Innsbruck über Mutters wird künftig nicht mehr möglich sein, bestätigt Bgm. Hansjörg P. „Die Sanierung unserer Dorfstraße wurde aufgrund des großen Erfolges der Verkehrsberuhigung bei der ersten Etappe auf zehn Jahre ausgeweitet. Einwohner von Natters, die nach Mutters wollen, können über die Autobahn nach Telfes im Stubaital und von dort über die Telfer Wiesn auf allen Kreithiger und Raitiger Feldwegen, die sie dort finden, nach Mutters kommen. Die erfolgreiche Regelung, wonach Mutterer über den asphaltierten Schleichwinklweg nach Natters fahren können, bleibt aufgrund des großen Zuspruchs aufrecht.

Weitere Unsinnige Berichte:www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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