Festakt Schützenkompanie Axams

Segnung des neuen Schützenheims in Axams

Die Georg-Bucher-Schützenkompanie Axams marschierte am vergangenen Sonntag nicht nur zur traditionellen Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal auf – es gab diesmal auch einen ganz besonderen Grund für einen großen Festakt.

Die Prozession der Musikkapelle, der Schützenkompanie sowie der Ehrengäste nahm im Anschluss an den gemeinsamen Gottesdienst sowie der Kranzniederlegung einen ungewöhnlichen Verlauf. Ziel war das neue Schützenheim in der Lizumstraße, das im Rahmen eines "ortsüblichen Empfangs" gesegnet und offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. Landeskommandant Major Thomas Saurer und Bürgermeister Thomas Suitner schritten mit Hauptmann Christian Holzknecht die Front ab. Pfarrer Peter Ferner segnete das Gebäude, das mit Fug und Recht als "Schmuckkastl" bezeichnet werden kann.

Eigenregie

Freilich handelt es sich um ein "Schmuckkastl" von besonderen Ausmaßen. Schließlich steht den Axamern nicht nur ein Lokal, sondern ein ganzes Gebäude samt modernem Schießstand zur Verfügung. Hauptmann Holzknecht würdigte die Bemühungen der Kompaniemitglieder. Schließlich wurden viele Arbeiten unentgeltlich in unzähligen ehrenamtlichen Stunden durchgeführt. Wo notwendig, schritten die Profis der ortsansässigen Betriebe zur Tat. Dass dabei nicht selten "vergessen wurde, eine Rechnung zu schicken", darf nicht als wirtschaftliche Nachlässigkeit, sondern als besonderes Zeichen der Gönner und Förderer verstanden werden. Obwohl es sich um einen "wirtschaftlich gesunden Verein" handelt, war die Gemeinde – damals noch unter Bgm. Christian Abenthung – in Sachen finanzieller Hilfeleistung in der schwierigen vergangenen Jahren zur Stelle. Dass 210.000 Euro aus der eigenen Kasse aufgewendet werden konnten, ist hochst bemerkenswert.
Leutnang Markus Kofler wurde für seine besonderen Leistungen bei der Bauleitung Dank und Anerkennung ausgesprochen.

Herzblut

Landeskommandant Thomas Saurer – als Mitglied der Axamer Kompanie quasi bei einem "Heimspiel"  vor Ort – verspürte an diesem besonderen Tag Herzblut, das seit Jahrzehnten in diesen Mauern vorhanden ist. "Wahres Herzblut wurde nun erneut aufgewendet für einen Ort der Begegnung, der Kameradschaft und des gelebten Miteinanders sowie für den sportlichen Wettkampfs. Hier wird die Tiroler Schützentradition gelebt", so Tirols oberster Schütze.

535 Jahre Axamer Schützen

Es blieb nicht unerwähnt, dass an diesem Tag auch zwei stolze Jubiläen im Spiel waren. Aus Berichten über die Schlacht von Calliano ist bekannt, dass ein Axamer „Fähnlein“ (also eine unter einem Feldzeichen zusammengefasste Einheit) im Aufgebot des Landgerichtes Sonnenburg an den Kampfhandlungen gegen die Republik Venedig beteiligt war. Da anzunehmen ist, dass dazu nur geübte Schützen einberufen wurden, kann auch davon ausgegangen werden, dass zu diesem Zeitpunkt bereits eine Art Schießstand existiert hat. Das Jahr 1487 kann daher als urkundlich gesicherter Beginn eines organisierten Schießwesens in Axams angenommen werden. "Und so feiern wir heuer auch ein besonderes Jubiläum, das auch Motto unseres heurigen Vereinsschießens war: 535 Jahre Axamer Schützen", betonte Major Thomas Saurer.
Detail am Rande: Die Axamer Tracht wird in dieser Form seit exakt 100 Jahren getragen! Dass angesichts dieser Fülle an Anlässen die Jahreshauptversammlung im schmucken Schützenheim etwas länger gedauert hat, wurde zwar nicht offiziell bestätigt, darf aber durchaus angenommen werden.

Weitere Infos: http://www.schuetzen-axams.at/

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