Turmuhrwerk Ranggen wurde wieder aufgebaut

Schweißtreibende Tage gab es bei den Arbeiten für Nikolaus Gutleben, Karl Kofler und Michael Neureiter (v.l.n.r) | Foto: Neureiter
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  • Schweißtreibende Tage gab es bei den Arbeiten für Nikolaus Gutleben, Karl Kofler und Michael Neureiter (v.l.n.r)
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  • hochgeladen von Manfred Hassl

Nach zwei Tagen Wiederaufbau ist das kostbare 134 cm breite Turmuhrwerk der Pfarrkirche Ranggen wieder auf seinem angestammten Platz im Kirchturm zu bewundern: Es wurde von Michael Neureiter, Experte für historische Turmuhrwerke aus Bad Vigaun im Land Salzburg, wieder aufgebaut – unter kräftiger Mithilfe von Pfarrkirchenratsobmann Nikolaus Gutleben und Karl Kofler.

Fachkundige Renovierung

Neureiter hatte das Werk vor eineinhalb Monaten abgebaut und dann in seiner Werkstatt einer gründlichen Reinigung und Oberflächensicherung unterzogen. "Dabei wurden notwendige Reparaturen durch einen spezialisierten Schmied vorgenommen," informiert der Experte. "Die Oberflächen wurden nach der Reinigung mit einem besonderen mikrokristallinen Wachs überzogen, das bei einer Temperatur von mehr als 100 Grad aufgebracht wurde und künftiges Anrosten verhindern soll."
Der beschränkte Platz in der „Uhrenstube“ des Ranggener Kirchturms machte es notwendig, hunderte Teile des Werks vor ihrem Transport in den Turm zu ordnen.
Es dauerte nicht lange, bis die vielen Teile wieder ihren Platz im Werk fanden, das vermutlich um 1780 gebaut wurde: Neureiter freute sich insbesondere über die besonders exakten Markierungen des Ranggener Werks, die den Wiederaufbau erleichterten.

Überraschung

Michael Neureiter, der schon einige schmiedeeiserne Werke wie etwa das Werk aus dem Jahr 1523 in Axams restauriert und revitalisiert hat, stieß dabei auf eine Überraschung: Er fand auf einem der Lagerbänder des Gehwerks auf der Innenseite den Rest einer Inschrift, die wohl an die frühere Verwendung dieses Bauteils in einem Turmuhrwerk der Grafen Lodron erinnert, einem Adelsgeschlecht aus dem Trentino, dem u.a. Paris Graf Lodron entstammte, der von 1619 bis 1653 Fürsterzbischof von Salzburg war.
Eine einzigartige Besonderheit kennzeichnet auch den Kirchturm von Ranggen: Unterhalb der aktiven Zifferblätter erinnern an zwei Seiten Zifferblätter ohne Zeiger an den Zustand vor der Turmerhöhung 1777, als die Zifferblätter vom Vorgängerwerk der nun restaurierten spätbarocken Anlage betrieben wurden. Sie haben wohl nur einen Stundenzeiger aufgewiesen, das Vorgängerwerk dürfte im 16. Jahrhundert eingebaut worden sein.

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