Der grüne Daumen
Willkommen in der bunten Tomatenwelt

Erwin Seidemann liefert den Bildbeweis: Der Blumenpark zwischen Völs und Kematen ist auch ein Tomatenpark! | Foto: Hassl
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Tomaten selbst anbauen? Das sollte man tun – und Bio-Meistergärtner Erwin Seidemann hat eine Menge Tipps für alle, die bunte Farbvielfalt und verschiedenste Geschmackssorten schätzen.

Tomaten sind keine Gemüsegartenpflanzen! Sie brauchen ihre eigene Umgebung. Es genügt eine Terrasse oder ein kleiner Balkon, um die verschiedensten Sorten ernten zu können. Und falls zusätzlicher Platz da ist: Ein kleines Gewächshaus schützt die Pflanze zusätzlich vor äußeren, negativen Einflüssen (Regen, Hagel)!

Wissenswertes

Wuchs: Die Tomate wird in Stabform mit unbegrenztem Wachstum und in Buschform mit begrenztem Wachstum gehalten. Man unterscheidet die Hellfrucht (2 Samenkammern, rund, wenig Trockensubstanz), die Fleischtomatentypen (unregelmäßige Frucht, mehrere Kammern), die Flaschentomaten (längliche, spät reifende Frucht),, die Perettitomaten (birnenförmig) und die Cocktailtomaten( kleinfruchtig, sehr schmackhaft) sowie die noch kleineren Cherrys. Manche Fleischtomaten wie Ochsenherz werden bis 1 kg schwer, manche wie Cherry nur 7-10 g.

Das ist nur eine kleine Auswahl der Artenvielfalt – wer mehr will, muss vorbeikommen! | Foto: Hassl
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Artenvielfalt

Zwerg- und Strauchgtomaten: bis zu 6 cm hoch, kein Ausbrechen erforderlich. Je nach Sorte für Balkontröge, für große Töpfe oder für die Freilandauspflanzung in den Boden geeignet, auch als Ampelpflanze. Früchte sind meistens rot, aber auch gelbe Sorten sind möglich; kirschgroße, geschmacklich ausgezeichnete Früchte. Hauptsorten sind Evita, Babyboomer und Romello, das ist eine besondere Bodendeckertomate

Fleischtomaten: Pflanzen werden bis 1,60  m hoch, Früchte plattrund bis gerippt; zum Kochen, Grillen, aber auch für Salate, bis zu 600 Gramm/Frucht. Aufbinden/Ausgeizen erforderlich

Rispen- und Salattomaten: Klassische Sorte, im Freien bis 2 m hoch, muss ausgegeizt werden. „Alte Neuheit“ wurde wieder entdeckt: Tomaccio, eine edelsüße peruanische Wildtomate mit früher Reife und hohem Lagerpotenzial.

Cocktail- und Cherrytomate: bis zu 2 Meter hoch, brauchen Gerüste, müssen aber ausgegeizt werden. Für Frischverzehr, zum Zieren von Speisen usw. sehr beliebt!!

Sonderformen wie Pelati, Saucentomaten, Steaktomaten etc.: bis zu 1,60 Meter hoch, für Salate und für die Ketchupproduktionbestens geeignet! Sehr saft- und ertragreich. Aufbinden erforderlich!!

Wer auf Seidemann Tomaten setzt, taucht in eine Welt der bunten Farben und der vielen Geschmäcker ein. | Foto: Hassl
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Boden, Pflanzung, Düngung

Der Boden sollte durchdringend humusreich und gelockert sein und regelmäßig feucht gehalten werden.
Die Pflanzung erfolgt nach der Aussaat im März oder dem Kauf einer getopften Pflanze im Mai (nach den Eisheiligen) an einen sonnenreichen Platz im Gemüsebeet im Abstand von 80x50 cm (Stabtomaten) oder 50x40 cm (Buschtomaten). Im Kleingewächshaus können sie schon im April ausgepflanzt werden,
Regelmäßige Düngung mit festen organischen Düngern wie Schafwollpellets oder Düngekalk in der Vorbereitung des Bodens auch Düngekalk ist anzuraten. Alles in den Boden/Topf mit einarbeiten, idealerweise auch flüssig übers Giesswasser mit Biodünger nachdüngen!

Pflege

Aufstäben: 1,50-2 m hohe Stützstäbe verwenden, eintriebig ziehen. Verdelte Tomaten sind stärker im Wuchs und können zweitriebig gezogen werden!
Ausgeizen: Alle Nebentriebe, die aus der Pflanze entspringen (aus den Blattachseln heraus) gehören entfernt und zwar vollständig, damit genügend Licht zur Frucht kommt und die Pflanze nicht verkrautet.
Pflanzenstärkung: vorbeugend gegen Krautfäule, die in kühlen Sommern bereits vor der Ernte einsetzen kann, mit Salbei-Kaltwasserauszug oder –tee, auch Ackerschachtelhalm hat sehr gute Wirkung, spritzen! Gegen diverse Blattfleckenpilze vorbeugend mit Ackerschachtelhalmbrühe behandeln! Gegen Läuse und Weiße Fliege mit Brennnessel-Wermutbrühe.
Geerntet wird bei vorkultivierten Pflanzen und schnellen Sorten meist schon ab Ende Juni/Anfang Juli, ansonsten im Freiland ab August. Nur vollreife Früchte haben besten Geschmack.

Besonderheit

Seit über 10 Jahren hält das Veredeln von Tomaten auch im Privatbereich Einzug, dabei wird wie bei einer Rose die Unterlage angebaut (Februar) und das Edelreis darauf gepfropft.
Die Unterlage ist eine Wildform, meist starkwüchsig und äußerst robust, was den Boden anbelangt samt Resistenzen. Das Edelreis ist die jeweilige bekannte Tomatensorte, die dann früher und vor allem nachgewiesen reichhaltiger in Ertrag geht und nicht zu vergessen etwas robuster auch gegenüber diversen Tomatenfäulnispilzen ist! Und sie kann ZWEITRIEBIG gezogen werden!

Weitere Beiträge zum Thema "Der grüne Daumen":

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Blumenerde: Geht es auch ohne Torf?
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Weitere Infos zum Thema "der grüne Daumen": www.blumenpark.at
Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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