EU-Theater um Gratis-WLAN am Dorfplatz
Technischer Fehler: Die ausgeschriebene Bewerbungsaufforderung wurde jetzt widerrufen!
"EU-Gratis-WLAN am Dorfplatz kommt. Das ist eine konkrete positive Auswirkung der Europäischen Union für die Bürgerinnen und Bürger Europas", ließ der ÖVP-Europaabgeordnete Paul Rübig, einer der Urheber des EU-WLAN-Fördergesetzes, Ende April die Gemeinden wissen. Originaltext: "Mehr als 2.000 österreichische Gemeinden können sich registrieren. Dabei gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Mit "15.000 Euro pro Gemeinde fördert die Europäische Union freies WLAN im öffentlichen Raum, 120 Millionen Euro stehen bis 2019 zur Verfügung." So beschrieb zumindest der ÖVP-Europaabgeordnete Paul Rübig, einer der Urheber des EU-WLAN-Fördergesetzes, die Situation. Nachsatz: "Für den Erfolg von WiFi4EU und 5G und damit auch die hunderttausenden Klein- und Mittelbetriebe im ländlichen Raum kommt es jetzt auf den Glasfaserausbau an."
Fehler im System
In der Sache selbst zeigten sich auch im Gebiet einige Gemeinden interessiert – allerdings war die angegebene Website, auf der sich die Gemeinden zwecks EU-Förderung bewerben hatten sollen, "wegen technischer Probleme" so gut wie nie erreichbar. Jetzt wurde diese EU-Posse um eine weitere Episode erweitert, weil auf der Homepage www.wifi4eu.eu seit kurzem folgendes zu lesen ist:
"Zwar ist die am 15. Mai ergangene erste Aufforderung zur Einreichung von Anträgen aufgrund der enormen Resonanz als großer Erfolg zu werten, doch sieht sich die Exekutivagentur für Innovation und Netze (INEA) der Europäischen Kommission zu ihrem großen Bedauern gezwungen, die Aufforderung zu widerrufen. Nach eingehender Prüfung kam sie zu dem Schluss, dass Antragstellern durch einen technischen Fehler die Teilnahme zu gleichen Bedingungen verwehrt war. Die Europäische Kommission ist in der Pflicht, für Fairness und Zuverlässigkeit des Auswahlverfahrens Sorge zu tragen. Daher wird im Herbst 2018 eine neue Aufforderung zur Einreichung von Anträgen ergehen (genaues Datum wird noch bekanntgegeben). Das Portal wird wieder in Betrieb genommen, sobald die technischen Probleme behoben sind."
Gemeindeumfrage
Die Umfrage unter den 14 Gemeinden des Gebietes (die noch vor der neuesten Mitteilung vorgenommen wurde), ergab ein höchst unterschiedliches Bild. Kurz und bündig wird die Frage in Völs, Oberperfuss, Natters und Sellrain beantwortet. In diesen vier Orten gibt es kein Interesse an dieser Causa und dementsprechend wurden auch keine Maßnahmen gesetzt bzw. keine Förderansuchen gestellt.
Sehr wohl interessiert zeigen sich hingegen Axams, Birgitz, Götzens, Grinzens, Mutters, Gries im Sellrain, St. Sigmund, Kematen, Unterperfuss und Ranggen.
Vorkehrungen
In einigen Gemeinden wurden auch bereits Vorkehrungen getroffen, bestätigt Bgm. Hansjörg Peer aus Mutters: "Wir haben schon vor eineinhalb Jahren die Weichen gestellt, um den Glasfaserleitungsausbau nach Kreith umzusetzen. Dabei wurde auch auf die Milliarde des Bundes zugegriffen und eine Förderung lukriert."
Auch Bgm. Christian Abenthung aus Axams hat konkrete Vorstellungen: "Wir ziehen hier den Bereich um das Pavillon in Betracht, der als Begegnungsstätte sehr gerne von den Gemeindebürgern aller Altersstrukturen genützt wird. Das Angebot eines kostenlosen WLAN-Zugangs würde eine Attraktivierung des Platzes als Begegnungsstätte darstellen."
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