Antrag abgelehnt
Kein Livestream aus dem Gemeinderat in Kematen

Der Antrag, die Gemeinderatssitzungen in Kematen per Livestream zu übertragen, wurde vom Gemeinderat abgelehnt. | Foto: Pixabay (Symbolbild)
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  • Der Antrag, die Gemeinderatssitzungen in Kematen per Livestream zu übertragen, wurde vom Gemeinderat abgelehnt.
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Ein Antrag der Liste "Gemeinsam Unabhängig für Kematen" betreffend Einrichtung eines Livestreams bei den Gemeinderatssitzungen wurde im Gemeinderat ebenso abgelehnt wie das Angebot eines Praxistests.

KEMATEN. "Die Übertragung von Livestream-Gemeinderatssitzungen über das Internet gibt der Bevölkerung mehr Information und damit Einfluss sowie Beteiligungschancen bei wichtigen Fragen und Projekten, die unser Dorf betreffen," ist Listenvorsitzender Bernd Raitmair überzeugt.

Zielsetzung

Direkte und unverfälschte Entscheidungen und Informationen aus dem Gemeinderat weiterzugeben, hat oberste Priorität. "Deshalb haben wir einen Antrag im Gemeinderat zu diesem Thema gestellt," so GR Manfred Jordan. "Nachdem dieser im Infrastrukturausschuss von Ersatzgemeinderat Philipp Prohaszka mustergültig vorbereitet und präsentiert wurde, ist der Antrag mit der Begründung, dass eine missbräuchliche Verwendung nicht ausgeschlossen werden kann, abgelehnt worden."

Angebot

Diese Argumentation war weder für die GUfK-Listenmitglieder noch für Manfred Jordan nachvollziehbar. Er unterbreitete auch den Vorschlag,  "das niederschwellige und barrierefreie Angebot" mittels Livestreaming-Demo seiner Projektklasse (Anm.: Ferriarischule Innsbruck, "Medienferrari) kostenlos zu testen. Bürgermeister Klaus Gritsch stellte dazu den Antrag, den Punkt in die Tagesordnung aufzunehmen. Dieser Antrag wurde angenommen – die Abstimmung endete aber neuerlich mit einer knappen 8:7-Ablehnung. Neben den drei Gemeinsam Unabhängig für Kematen-Mandataren stimmten auch Bürgermeister Klaus Gritsch, weiters GV Alexander Abfalterer (Team Kematen), GR Hermann Ladstätter (SPÖ und Parteifreie) und GR Elfriede Hörtnagl-Zofall (MFG Mensch Freiheit Grundrechte) für den Praxistest.

Bernd Raitmair (re.) und Manfred Jordan fanden mit ihrem Antrag im Gemeinderat keine Mehrheit. | Foto: Hassl
  • Bernd Raitmair (re.) und Manfred Jordan fanden mit ihrem Antrag im Gemeinderat keine Mehrheit.
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Verpasste Chancen

Auch die Schüler der Medienferrari waren enttäuscht, berichtet Schulleiter Manfred Jordan: "Sie hätten als Medienexperten im Rahmen ihres medialen Praxisprojekts und ihres Unterrichts in Politischer Bildung den Livestream als interessantes Projekt verwirklicht. Dies ohne nennenswerte Kosten und längerfristige Verbindlichkeiten für die Gemeinde. Mit diesem Versuch hätte es wohl zahlreiche Gewinner gegeben“, ist GR Jordan überzeugt. Die interessierte Bevölkerung hätte Infos vor Ort erhalten. Für das Gemeindeparlament wäre mehr Informationsbreite garantiert gewesen.. Die Kemater Gemeinderät:innen
hätten Livestreamerfahrungen sammeln können, ohne sich gleich weiterhin dazu zu verpflichten. Manfred Jordan: "Gewonnen hätte auch eine moderne Öffentlichkeitsarbeit, vor allem mit Augenmerk auf Jugendliche. Weil Internet und Social Media Kanäle der Jugend sind und für sie eine unkomplizierte Informationszugang zur Lokalpolitik ermöglichen."

Ungefilterte Infos

Das Resümee von Bernd Raitmair: "Die Ängste einzelner Gemeinderäte, sich in der Öffentlichkeit der Diskussion zu stellen, scheinen größer zu sein, als transparente Informationen direkt in das Wohnzimmer der Kematerinnen und Kemater zu liefern. Wir werden zukünftig Möglichkeiten finden, die Bevölkerung bei wichtigen Themen einzubinden, um ungefilterte Informationen frühzeitig weitergeben zu können."

Livestream aus der Gemeindestube - ja oder nein?

Mehr Infos gibt es auf https://gemeinsam-kematen.at/2023/06/24/livestream/
Weitere Berichte aus der Region:
www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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