Die Zimmerin aus Grinzens
"Wenn Frau will, geht (fast) alles!"

Ob in der Werkstatt oder hoch ober auf der Baustelle – Magdalena weiß, wie Zimmerin geht! | Foto: privat
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  • Ob in der Werkstatt oder hoch ober auf der Baustelle – Magdalena weiß, wie Zimmerin geht!
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Magdalena Paulczinsky aus Grinzens absolviert eine Lehre als Zimmerin und erklärt ihre für Frauen (noch) ungewöhnliche Berufswahl!

Wer Zimmerer sagt, fügt zumeist ein -mann hinten dran. Bei weiblichen Zimmerern heißt es aber weder "Zimmerfrau" und schon gar nicht "Zimmermannsfrau". Magdalena Paulczinsky aus Grinzens weiß darüber genau Bescheid: Sie erlernt bei der Fa. Huter & Söhne in Völs den Beruf der Zimmerin.

Vorgeschichte

Der 2017 absolvierten Matura an der HBLA Ferrarischule in Innsbruck folgte eine Tätigkeit als Rezeptions- und Verwaltungsmitarbeiterin in der Privaten Krankenanstalt in Innsbruck (PKA) sowie der Neuen Heimat Tirol (NHT). Die Gründe für den Wechsel in ein gänzlich anderes Metier fasst Magdalena wie folgt zusammen: "Ich möchte am Ende des Tages sehen, was ich gemacht/erschaffen habe und wissen, weshalb ich abends müde ins Bett falle. Auch die Bewegung an der frischen Luft ist ein wichtiger Grund. Weiters kann ich in dem Beruf meine Kreativität und meine Liebe zum Holz zum Ausdruck bringen."
Derzeit besucht sie die 1. Klasse der Tiroler Fachberufsschule für Holztechnik in Absam. Der Unterricht in diesem Lehrberuf findet geblockt, also zehn Wochen am Stück, statt. Es besteht die Möglichkeit, den/die Zimmerei-Techniker/in zu absolvieren - hier verlängert sich die Lehrzeit um ein Jahr.

Bei der Holzverarbeitung wird auch mal mit der Säge Hand angelegt. | Foto: privat
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Aufgabenbereich

"Derzeit gilt es, mich in der Abbundhalle und auf den verschiedensten Baustellen zurecht zu finden. Handlangerarbeiten ausführen, zuschauen, nachfragen und lernen, mit anpacken und Ordnung halten", so beschreibt Magdalena ihr derzeitiges Aufgabengebiet.  "Ich  habe super Erfahrungen gemacht, sei es in der Zusammenarbeit mit meinen Arbeitskollegen oder anderen Firmen. Tolle Gesellen, die bemüht sind, einem das Handwerk des Zimmerns beizubringen."
Sich jeden Tag einer neuen Aufgabe zu stellen, sei schon herausfordernd, aber mit der richtigen Motivation und Unterstützung war bis jetzt alles machbar. "Ich merke Tag für Tag, wie dankbar ich bin, diesen Beruf erlernen zu können, wie sich Wissen festigt und Kraft dazukommt – wenn Frau will, geht (fast) alles! Manchmal zweifelt man an der Machbarkeit. Aber diese Zweifel dürfen nicht im Vordergrund stehen. Was mit Kraft nicht geht, wird mit Köpfchen und mit Hilfe der Kollegen gelöst."

Arbeit an der Maschine – auch das gehört zum Berufsbild der Zimmerin. | Foto: privat
  • Arbeit an der Maschine – auch das gehört zum Berufsbild der Zimmerin.
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Akzeptanz

Magdalena ist schon beim Schnuppern "herzlich aufgenommen worden" – und das war  ausschlaggebend für die rasche Entscheidung, die Lehre auch wirklich zu starten. "Bei der Firma Huter & Söhne haben bereits vor mir zwei jungen Damen die Lehre zur Zimmerin begonnen, deshalb waren die Herrn der Schöpfung weibliche Mitarbeiter bereits gewohnt.  Das bisherige Resümee zieht die Zimmerin in Mundart: "I glab, wir stellen uns nit so ungschickt un, sonst tat ma des schon zu hearn kriagn". Passend dazu gibt es noch einen Tipp für alle Frauen in den typischen Männerberufen: "A bleder Spruch isch oft nit von Nachteil!"
Wie es nach der Lehre weitergeht, bleibt indes noch offen: " Das wird sich ergeben – soweit denke und plane  ich noch nicht im Voraus."

www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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