Völs: Ablehnung für Rangger-Köpfl-Finanzhilfe!

Die Konzepte für eine Sanierung des Rangger Köpfls konnte den Gemeinderat in Völs nicht überzeugen. | Foto: Zoom-Tirol
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Der Gemeinderat in Völs sprach sich mit klarer Mehrheit gegen eine Unterstützung der Sanierungspläne am Rangger Köpfl in Oberperfuss aus! 16 von 19 GemeinderätInnen votierten gegen die geplante Finanzhilfe in Höhe von 250.000 Euro – nur drei Mandatare stimmten für das Ansinnen.

Keine finalen Konzepte

Nach einer kurzen Einleitung des bereits hinlänglich bekannten Sachverhalts durch Bürgermeister Erich Ruetz wiesen bereits die ersten beiden Wortmeldungen von ÖVP-Vertretern die Richtung. Finanzreferent Stephan Glätzle-Rützler erkannte zwar die Wichtigkeit des Infrastrukturprojektes für Oberperfuss an, beleuchtete das Thema aus Völser Sicht aber sehr kritisch. "Ich sehe hier weder ein schlüssiges finales Finanzierungskonzept noch ein finales Zeitplankonzept. Nur Entwürfe und Ideen, aber kein Gesamtplan für ein Winter- und Sommerprogramm sind einfach zu wenig!" Die Nähe zu Völs sei in Zeiten wie diesen keine Pro-Argument mehr, so Stephan Glätzle-Rützler weiter: "Derartige Erlebnisgebiete sind nur mehr über den Sommerbetrieb rentabel – und davon gibt es gleich mehrere, die von Völs aus bequem erreichbar sind!" Dringend notwendige Projekte in der eigenen Gemeinde zugunsten von Beteiligungen in der Nachbarschaft hintanzustellen, sei nicht zu rechtfertigen, so der ÖVP-Mandatar weiter, der seine Position auch mit deutlichen Worten untermauerte: "Ich werde mich dagegen verwehren, dass Völs bei einer Ablehnung als Totengräber des Rangger Köpfls dargestellt wird. Allerdings kann ich es auch nicht verantworten, dieses Sterben auf Raten zu unterstützen!"

Emotionale Angelegeheit

Für Vizebgm. Anton Pertl war es in seiner Funktion als Sportreferent der Gemeinde Völs "eine emotionale Angelegenheit", die letztlich aber in einer Ablehnung gipfelte. "Ich sehe und befürworte die Bemühungen der Gemeinde Oberperfuss und zolle allen größten Respekt. In meiner Zeit im Gemeinderat habe ich aber bereits zwei Entscheidungen für finanzielle Zuschüsse für das Rangger Köpfl erlebt. Jedes Mal hat es geheißen, dass es das letzte Mal sei – und jetzt sind wir wieder in dieser Situation. Ich befürchte, dass es sich hier weiterhin um ein Fass ohne Boden handeln wird."

Geld in Sand setzen

Auch GR Franz Köfel untermauerte als dritter Redner seine bereits öffentlich geäußerte Ablehnung gegen das Projekt. "Ich habe meine Position bereits deutlich gemacht und es hat sich nichts daran geändert. Die Gefahr, dass hier viel Geld in den Sand gesetzt wird, ist zu groß!"

Plädoyer für Oberperfuss

Nach diesen klaren Contra-Meinungsäußerungen legte sich Peter Lobenwein von der SPÖ für eine Unterstützung ins Zeug. "Das Rangger Köpfl hat Zukunft – und es wäre ewig schade, wenn ein solch wertvolles Naherholungsgebiet nicht weiterbestehen könnte. Die Kinderfreundlichkeit ist hier unerreicht und hält jedem Vergleich mit umliegenden Gebieten locker stand. Außerdem muss die Möglichkeit, Sport im Nahbereich ausüben zu können, gefördert werden!" Der SP-Gemeinderat sah auch weitere Entwicklungsmöglichkeiten wie z. B. eine Höhenloipe als durchaus realistisch. Auch die Finanzierung beurteilte er entgegen der Meinung seiner Vorredner als durchaus machbar.

Keine Basis

FPÖ-Vorsitzender Herbert Strickner machte deutlich, dass die zögerliche Haltung des Landes Tirol hinsichtlich der in Aussicht gestellten 600.000-Euro-Förderung ein deutliches Signal sei. "Wenn das Projekt so wertvoll und interessant wäre, müsste es doch schon längst konkrete Zusagen von allen Seiten geben. Dies lediglich in Aussicht zu stellen sowie da und dort eine Willensbekundung abzugeben, kann doch für die umliegenden Gemeinden und somit auch für Völs keine Basis für eine Zustimmung sein!"

Kein realistischer Sommerbetrieb

Auch die beiden Vertreterinnen der Grünen konnten den Plänen aus Oberperfuss nur wenig abgewinnen. "Skigebiete in dieser Höhenlage sind aufgrund des Klimawandels Nonsens", hielt Brigitte Gradl-Rangger fest. "Und was den beabsichtigten Sommerbetrieb, der eigentlich zu begrüßen wäre, betrifft, so ist aus den vorliegenden Unterlagen keineswegs erkennbar, dass es sich hier um ein realistisches Konzept handelt." Auch die Grün-Gemeinderätin untermauerte, dass es im Umkreis von Völs bereits viele Angebote gäbe, die für die Bevölkerung nutzbar wären.

Geheime Abstimmung

Die Abstimmung fand auf Antrag von GR Franz Köfel geheim statt (ÖVP und Grüne stimmten diesem Antrag zu, SPÖ und FPÖ waren dagegen) und brachte aufgrund der doch sehr klaren Positionierungen keine Überraschung mehr. Eine Unterstützung des Projektes wurde mit 16:3 Stimmen klar abgelehnt.

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