Baustelle bei Karlskirche
Ausgrabungen nach Knochenfund bereits begonnen

Das Bundesdenkmalamt hat Ausgrabungen durch die Wiener Stadtarchäologie neben der Karlskirche genehmigt.  | Foto: Max Spitzauer/RMW
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  • Das Bundesdenkmalamt hat Ausgrabungen durch die Wiener Stadtarchäologie neben der Karlskirche genehmigt.
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Auf einer Baustelle in der Argentinierstraße wurden menschliche Überreste gefunden. Das Bundesdenkmalamt hat jetzt die archäologische Begleitung der Bauarbeiten und Ausgrabungen am Fundort genehmigt. Wohl handelt es sich dabei nicht um die Überreste vom Komponisten Vivaldi.

WIEN/WIEDEN. Am Donnerstagvormittag wurde bekannt, dass im Zuge der Bauarbeiten auf der Argentinierstraße, nahe der Karlskirche, menschliche Überreste gefunden wurden. Da sich hier bis 1784 ein Friedhof befand, auf dem auch der bekannte Komponist Antonio Vivaldi begraben wurde, geht man davon aus, dass die Knochen aus der Frühen Neuzeit stammen. MeinBezirk.at berichtete: 

Knochenfund bei Baustelle auf der Argentinierstraße

Deswegen hat das Bundesdenkmalamt die Wiener Stadtarchäologie damit beauftragt, die Bauarbeiten archäologisch zu begleiten und die Genehmigung für Ausgrabungen erteilt. Aber was bedeutet das genau? "Während der Bauarbeiten haben die Bagger einige Skelette oberflächlich freigelegt. Wir werden uns diese jetzt laut den Richtlinien des Bundesdenkmalamts anschauen", erklärt Christoph Öllerer, der die Ausgrabungen leiten wird. 

Skelette werden identifiziert

"Wir werden die Knochen mit einem Pinsel freilegen, abtragen, messen und mit fotogrammetrischen Techniken dokumentieren. Wir werden auch erheben, welches Geschlecht und Alter die geborgenen Skelette haben, ob es Auffälligkeiten gibt und was die Todesursachen waren", fährt Öllerer fort. Im Anschluss sollen sie über die zuständige Magistratsabteilung am Zentralfriedhof begraben werden. 

Die Wiener Stadtarchäologie hat ihre Arbeiten am Fundort der Knochen bereits aufgenommen.  | Foto: Max Spitzauer/RMW
  • Die Wiener Stadtarchäologie hat ihre Arbeiten am Fundort der Knochen bereits aufgenommen.
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Bei den weiteren Bauarbeiten an der Fundstelle soll auch eine Anthropologin anwesend sein. Denn hier sollen an drei Stellen Baumgruben geschaffen werden. Deswegen sei es wichtig, archäologisch zu prüfen, ob noch weitere menschliche Überreste an den dafür ausgewählten Stellen sowie unter den Fundorten der Knochen liegen. "Es wäre wichtig, dass man dem nachgeht und nicht einfach zum nächsten Tagesordnungspunkt übergeht", sagt auch Johannes Pasquali, ÖVP-Bezirkspolitiker und Mitglied des "Vereins der Freunde und Gönner der Wiener Karlskirche". 

Die Wiener Stadtarchäologie habe ihre Arbeit bereits aufgenommen. Auf Anfrage von MeinBezirk.at versichert ein Sprecher der MA 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau), die für die Umgestaltung der Argentinierstraße zuständig ist, dass die Ausgrabungen zu keiner Verzögerung der Bauarbeiten führen werden. Denn der Fundort sei so klein, dass man das leicht aufholen könne. 

Vivaldis letzte Ruhestätte weiter weg

Der Friedhof stand bis 1784 unter dem Namen "Bürgerspitals-Gottesacker" neben der Karlskirche zwischen Argentinierstraße, Paniglgasse und Karlsgasse. Danach wurde er auf Befehl von Kaiser Josef II. aufgelassen. Seinen Namen erhielt er von dem gleich daneben gelegenen Bürgerspital. Die berühmteste Person, die begraben wurde, ist der Komponist Antoni Vivaldi, der am 28. Juli 1741 hier seine letzte Ruhestätte fand. 

Die Skelette werden geboren, dokumentiert, bestimmt und dann erneut am Zentralfriedhof begraben.  | Foto: Max Spitzauer/RMW
  • Die Skelette werden geboren, dokumentiert, bestimmt und dann erneut am Zentralfriedhof begraben.
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Als der Friedhof ausgelassen und später das Gebäude der TU Wien dort gebaut wurde, wurden die Gebeine von Vivaldi nicht geborgen oder woanders transportiert. Auch eine Gedenktafel am Hauptgebäude der TU erinnert an den Komponisten und sein Grab.

Doch wie ein Sprecher des Bundesdenkmalamts erklärt, befindet sich die Stelle, in der Vivaldi begraben wurde, nicht auf der Baustelle. "Bisher ist alles nach Plan verlaufen. Es handelt sich um eine routinemäßige Tätigkeit, da sich auf dem Wiener Stadtgebiet eine Vielzahl an unterschiedlichen archäologischen Fundstellen befindet“, so der Sprecher. 

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