Taubstummengassenfest
Das Gleichbehandlungsgesetz wird 40 Jahre
40 Jahre gibt es das Gleichbehandlungsgesetz schon. Mit einem Straßenfest soll das nun gefeiert werden.
WIEDEN. Es gibt vieles, was uns vereint, aber auch so viel, was uns vermeintlich trennt. Geschlecht, ethnische Herkunft, Hautfarbe, Alter und noch einiges mehr, sind leider noch immer Grund dafür, andere auszugrenzen oder zu benachteiligen.
Frauenrechte als Anfang
"Diskriminierung macht vor niemanden halt", weiß Sandra Konstatzky nur zu gut. Seit zwei Jahren ist sie Leiterin der Gleichbehandlungsanwaltschaft (GAW). Die staatliche Einrichtung steht beratend und unterstützend in Fragen und Angelegenheiten der Ungleichbehandlungen zur Seite.
"In ihren Anfängen stand die GAW vor allem für Rechte der Frauen und ihrer Gleichbehandlung ein, wurde dann aber auch auf andere Bereiche ausgeweitet", so Konstatzky. Das Fundament ist aber dasselbe geblieben: das Gleichbehandlungsgesetz.
Gleichbehandlung seit 40 Jahren
Das Bundesgesetz regelt die Gleichbehandlung in Österreich. Es verbietet die Diskriminierung von Privatpersonen aufgrund von Geschlecht, Alter, Religion oder Weltanschauung, sexueller Orientierung sowie ethnischer Zugehörigkeit.
Mit seiner Einführung im Jahr 1979 – damals noch als Gesetz über die Gleichbehandlung von Frau und Mann bei Festsetzung des Entgelts – feiert es heuer sein 40-jähriges Bestehen.
Ein Thema für alle
Unter dem Motto "Die Gleichbehandlung geht auf die Straße – Gleichbehandlung geht uns alle an" lädt die GAW zu diesem Anlass am 19. Juni erstmals zum Straßenfest in die Taubstummengasse ein.
"Die Idee des Straßenfests kam super an, sodass wir auch ganz tolle Kooperationspartner haben. Die Bezirksvorstehung sowie die Polizei waren ebenfalls sehr unterstützend", betont die Leiterin.
Vier Stunden Info und Unterhaltung
Auf verschiedenen Ständen gibt es von 14 bis 18 Uhr die Möglichkeit, sich zu informieren und beraten zu lassen. Live-Performances der Schauspieler Anita Zieher und Stephan Bruckheimer sollen zudem die Thematik der Stände besser veranschaulichen.
Die Organisation ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit) ist beispielsweise mit dem Thema des Kopftuchs und der Kopfbedeckung vor Ort. Ein anderer Stand beschäftigt sich mit der Diskriminierung von Alleinerziehenden.
Bewusstsein schaffen
Auch die Behindertenanwaltschaft kooperiert mit dem Straßenfest. "Diskriminierung geht nämlich auch aus vielen anderen Gründen, als das Gleichbehandlungsgesetz es umfasst", erklärt Sandra Konstatzky.
Das Straßenfest soll auch Bewusstsein für Anliegen schaffen, die nicht so präsent sind. "Es hat sich auf jeden Fall schon viel verändert, aber es gibt immer wieder auch neue Herausforderungen", so die Leiterin.
Zur Sache
Das Programm des Straßenfests gibt's online unter www.gleichbehandlungsanwaltschaft.gv.at.
Auch eine APP bietet die GAW an. Im App Store zu finden unter "GAW Gleichbehandlungs:App".
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.