Gefährliches Blindenleitsystem am Hauptbahnhof

- hochgeladen von Sabine Ivankovits
Die Bodenmarkierung für blinde Personen bei der Schnellbahnstation Hauptbahnhof führt direkt in einen Türstock.
Was auf den ersten Blick wie ein Schildbürgerstreich aussieht, ist gewollt und durchdacht.
WIEDEN/FAVORITEN. Als Robert G. mit seinem Fahrrad bei der S-Bahn-Station Hauptbahnhof (Bahnsteig 1) vorbeikam, wurde er Zeuge einer - wie er dachte - nicht ungefährlichen Situation. Ein blinder Mann mit Blindenstock bewegte sich entlang des Blindenleitsystems am Boden direkt auf einen Türstock zu. G. warnte den Mann und erfuhr: "Ich weiß das, ich bin schon einmal dagegengelaufen". Entsetzt wandte sich G. an die Bezirkszeitung. "Das kann doch nicht sein, dass man blinde und sehbehinderte Menschen in ihr Unglück laufen lässt!"
Orientierungshilfe mit Pannen
Doch der Schein trügt. Das Blindenleitsystem wurde absichtlich so gelegt, wie Alexandra Neumann von der Hauptbahnhof-Projekt-Information mitteilte. "Das Blindenleitsystem wurde in Abstimmung mit Blindenverbänden so gelegt. Der Türpfeiler soll dabei den Personen als Orientierungshilfe dienen. So wissen sie, dass es links sowie rechts eine Türe gibt.".
Funktioniert bedingt
Doris Ossberger vom Österreichischen blinden- und sehbehinderten Verband ist nicht hundertprozentig davon überzeugt: "Das System funktioniert, wenn die Türen offen sind. Sobald sie geschlossen sind, kann es passieren, dass Leute gegen die Türe laufen. Ein weiteres Problem ist, dass die Türöffnung, in dem Fall ein Panikbügel, nicht auf der Seite der Türangel ist. So wissen blinde Personen nicht, in welche Richtung die Türe aufgeht. Es ist uns ein Anliegen, dass dies geändert wird.".




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