Auf der Wieden
Keine Verkehrstoten seit 2018 im vierten Bezirk
Seit 2018 ist niemand im Wiedner Straßenverkehr umgekommen. Der Verkehrsclub Österreich fordert nun die Wiedenrinnen und Wiedner dazu auf, die Gefahrstellen im Bezirk in eine interaktive Karte auf ihrer Plattform einzutragen.
WIEN/WIEDEN. "Wenn es um tödliche Verkehrsunfälle geht, dann gibt es nur eine akzeptable Anzahl und die heißt null", erinnert Lina Mosshammer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Auf der Wieden kann man sich in Hinsicht auf die neue Statistik gleich zweimal glücklich schätzen.
Denn zum einen gehört der Vierte zu einem der Bezirke, in denen es im vergangenen Jahr keinen Verkehrstoten gab. Zum anderen ereignete sich hier ebenso wie am Neubau und in Hietzing seit fünf Jahren kein einziger Todesfall im Straßenverkehr.
Tempo 30 für mehr Sicherheit
Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ) freut sich über die positive Bilanz: "Verkehrssicherheit ist bei uns im Bezirk ein sehr wichtiges Thema und wir sind in ständigem Kontakt mit der Verkehrskommission, um für mehr Sicherheit zu sorgen." Sie fügt hinzu: "Wir hatten vor einiger Zeit einen Fokus darauf, die Schulwege noch sicherer zu machen. Dafür haben wir zusätzliche Markierungen auf den Straßen angebracht, die Gehsteige vorgezogen und etwa die Kreuzungen Graf-Starhemberg-Gasse/Mayerhofgasse und Viktorgasse/Karolinengasse entschärft."
Im restlichen Wien sieht es wieder anders aus. Während 2019 insgesamt 14 Bezirke keinen tödlichen Verkehrsunfall verzeichneten und es 2021 sogar 16 waren, sank die Zahl 2022 auf zehn Bezirke. Der VCÖ setzt sich für mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer auf den Straßen ein. Sie schlagen vor, dass die Zahl der Verkehrsunfälle durch Tempo 30 und übersichtliche Übergange reduziert werden könne.
Wo sind die Gefahrenstellen?
Übersichtlich könnte man Straßenübergänge auch dadurch erhalten, wenn das Halte- und Parkverbot vor Schutzwegen ausweitet. „Durch den Online-Handel nimmt die Zahl der Klein-Transporter zu, durch den SUV-Boom die Zahl hoher Fahrzeuge. Parken diese vor dem Schutzweg, wird immer wieder anderen Autofahrenden die Sicht auf Kinder verstellt, die die Straße überqueren möchten. Dadurch steigt das Unfallrisiko für Kinder“, macht Mosshammer aufmerksam.
Breite Gehsteige und Radwege ebenso wie längere Grünphasen bei Fußgängerampeln sowie kürzere Rotphasen könnten zu einem kind- und seniorengerechten Verkehrssystem beitragen, so Mosshammer. Sie führt fort: „Um die Sicherheit in den Bezirken zu erhöhen, möchten wir gemeinsam mit der Bevölkerung aufzeigen, wo es im Bezirk Gefahrenstellen gibt, wie beispielsweise zu hohes Tempo, und wo es Verkehrsberuhigung braucht.“ Auf einer interaktiven Landkarte auf ihrer Plattform gab es in den vergangenen Wochen die Möglichkeit, Gefahrenstellen in ganz Wien einzutragen. Bis 31. Mai kann sich jede und jeder beteiligen.
An Bezirksvorstehung wenden
Die von den Wiednerinnen und Wiednern eingetragenen Gefahrenstellen konzentrieren sich vor allem auf die Obere Wieden. Insbesondere der Wiedner Gürtel wird als eine Problemzone mit zu viel Verkehr und unzureichenden Ampelschaltungen bewertet. Andere Nutzerinnen und Nutzer beklagten hingegen, dass es zu viele Raserinnen und Raser in der Rainergasse an der Grenze zum Fünften gibt.
Radfahrerinnen und Radfahrer haben bei der Kreuzung Operngasse/Schleifmühlgasse oft das Gefühl, beim Linksabbiegen stadtauswärts beinahe von Autos überfahren zu werden. "Ich bin immer bereit, Gefahrenstellen im Straßenverkehr mit der MA6 zu besprechen und gegebenenfalls zu entschärfen", versichert die Bezirksvorsteherin.
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