Mariahilfer Straße: Kritik am Handel zum 8. März

Nicht nur in der Weihnachtszeit: die Arbeitsbedingungen im Handel sind schwierig - und mehrheitlich sind davon Frauen betroffen. | Foto: Ivankovits
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  • Nicht nur in der Weihnachtszeit: die Arbeitsbedingungen im Handel sind schwierig - und mehrheitlich sind davon Frauen betroffen.
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MARIAHILF/NEUBAU. Es ist der traditionelle Aktionstag der Frauenbewegung: der 8. März. In Wien wird es deshalb wie jedes Jahr eine Reihe von Demonstrationen geben. Martina Gergits zieht es heuer auf die Mariahilfer Straße. Sie hat die Beschäftigungsbedingungen im Handelsgewerbe im Visier. "Es war die Kündigung der Kollegin, die bei der Handelskette Müller einen Betriebsrat gründen wollte, die ein wichtiger Grund für mich ist, an dem Tag auf die Straße zu gehen", sagt sie. "Ich habe früher für eine ähnliche Kette wie Müller gearbeitet. Da gab es viele Probleme wie zum Beispiel Tricksereien bei der Arbeitszeit, wachsenden Arbeitsdruck und eine hohe Personalfluktuation."

Ein großes Problem sei es, dass Arbeitspläne oft sehr kurzfristig erstellt würden. Das bestätigt auch Silvia Hruska-Frank von der Wiener Arbeiterkammer (AK): "Bei uns rufen zahlreiche Handelsbeschäftigte an, die sich über mangelnde Planungssicherheit beschweren. Dienstpläne werden sehr kurzfristig erstellt und teils über Nacht umgebaut." Planungssicherheit sei damit oft nicht gewährleistet: "Viele pendeln von sehr weit außerhalb nach Wien. Da ist es wichtig, zu wissen, wann gearbeitet werden muss und wann nicht."

Mario Ferrari von der Gewerkschaft GPA-djp bestätigt, dass die Arbeitszeiten im Handel "nicht familienfreundlich" seien. "Ich kenne Kolleginnen, die teilweise drei bis vier Wochen am Stück durcharbeiten. Dabei müssen Dienstpläne zwei Wochen im Voraus bekannt gegeben und dürfen dann nur im Einvernehmen geändert werden." Viele Angestellte würden sich deshalb als "Manövriermasse" fühlen und könnten "nur sehr schlecht über ihre Freizeit verfügen", so Hruska-Frank weiter.

Teilzeit und Niedriglohn

Die meisten Stellen im Handel liegen bei einem Vollzeit-Monatslohn von etwas über 1.500 Euro brutto im Monat. "Sehr viele Beschäftigte in dieser Frauenbranche kommen nur wenig über diesen Lohn hi-naus", so Hruska-Frank.
Hinzu komme, dass viele Betriebe keine Vollzeitstellen mehr ausschreiben würden, so die AK-Spezialistin weiter. "Die Frauen landen dann in der Teilzeitfalle. Die meisten haben beim Wiedereinstieg in den Beruf nach der Babypause auch gar keine andere Wahl."

Die Teilzeitarbeit sei von den Beschäftigten gewollt, kontert Rainer Trefelik, Obmann der Handelssparte in der Wirtschaftskammer Wien. "Und bei der Arbeitszeitgestaltung brauchen die Unternehmen Flexibilität. Die Betriebe müssen sich auf das Kundenaufkommen einstellen. Das ist aber nicht über Wochen im Voraus planbar." Die Kaufhäuser würden deshalb die Arbeitszeiten im Rahmen des Arbeitsrechts "gemeinsam mit den Mitarbeitern" flexibel gestalten. Auch den Vorwurf der Niedriglöhne will die Wirtschaftskammer entkräften: "Oft wird über den Kollektivvertrag hinaus gezahlt." Hruska-Frank von der Wiener Arbeiterkammer möchte das so nicht gelten lassen. "Für viele im Handel beschäftigte Frauen gibt es kaum Möglichkeiten des sozialen Aufstiegs", erklärt sie. "Weiterbildungen und bessere Qualifizierungen kosten Geld, das Frauen oft nicht haben."

Protest geplant

Martina Gergits wird jedenfalls am 8. März für bessere Arbeitsbedingungen im Handel auf die Straße gehen. "Schon vor einigen Tagen haben wir gemeinsam mit der Organisation Aufbruch eine Kundgebung vor einer Müller-Filiale in Favoriten gemacht", sagt sie. "Die gekündigte Kollegin braucht jetzt viel Kraft. Und wir wollen, dass sich die Menschen nicht mehr alles gefallen lassen.

Zur Sache
Die Kundgebung findet am 8. März ab 16 Uhr vor der Müller-Filiale auf der Mariahilfer Straße statt. Infos: aufbruch.at/#+events. Eine weitere Frauentagsdemo beginnt um 17 Uhr am Urban-Loritz-Platz.

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