Wieden
pro mente Wien veranstaltet eine Weihnachtsfeier für Klienten
Wer zu Weihnachten alleine ist, ist herzlich zur Weihnachtsfeier von pro mente Wien eingeladen. Diese wird seit rund fünfzehn Jahren für die Klientinnen und Klienten der Organisation für mentale Gesundheit ehrenamtlich organisiert.
WIEN/WIEDEN. Viele Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden, haben auch mit der Einsamkeit zu kämpfen. Vor allem zu Weihnachten – ein Tag, den man eigentlich mit Familie und Freunden verbringen möchte – kann die soziale Isolation unerträglich sein.
Als pensionierte Sozial- und Lebensberaterin und ehrenamtliche Sozialbegleiterin bei pro mente Wien weiß Livia Nedbal bestens darüber Bescheid. Deswegen hilft sie jedes Jahr am 24. Dezember bei der Weihnachtsfeier der Klientinnen und Klienten von pro mente Wien mit. "Dieses Fest ist mir besonders wichtig, weil viele unserer Klienten am Heiligen Abend alleine sind. Bei uns haben sie die Möglichkeit, Weihnachten für ein paar Stunden mit Kollegen, neuen Menschen und alten Bekannten zu verbringen", erklärt Nedbal ihre Beweggründe. "Unser Weihnachtsfest ist für sie eine Art Auffangnetz. Beim ersten Mal kamen 15 bis 20 Klienten, zuletzt waren es 80."
Gemeinsam feiern
Die Feier steht allen Menschen mit psychischen Erkrankungen offen. Die Vorbereitungen in der Grüngasse 1a beginnen bereits einige Tage vor dem 24. Dezember. Nedbal, ihre Familie und weitere Sozialbegleiter schmücken den Christbaum und den Raum. Dann bereiten sie den Gabentisch vor, auf dem kleine Weihnachtsgeschenke zu finden sind, aus denen die Klienten wählen dürfen.
"Wir sammeln die Geschenke bei Mitarbeitern und in unserem Bekannten- und Freundeskreis. Dabei kommt immer relativ viel zusammen", freut sich die Sozialbegleiterin. "Wir bitten um Kleinigkeiten in gutem Zustand, die ungenutzt zu Hause herumliegen und anderen eine Freude bereiten können, etwa Bücher, Kerzen oder Handschuhe."
Mit Herz und Seele Gutes tun
Als gemütlich, friedlich und festlich bezeichnet sie die Weihnachtsfeier. Zu essen gibt es diesmal Chili von der Fleischerei Günter Fischer um die Ecke. Außerdem werden Kaffee, Kuchen, Säfte und Kinderpunsch serviert. "Um 16.30 Uhr herum, wenn es draußen allmählich dunkel wird, lesen wir Geschichten vor und singen Weihnachtslieder", fährt Nedbal fort. Bei ausgeschaltetem Licht und LED-Kerzenschein sei die Stimmung dann besonders besinnlich.
Wenn die Klienten das möchten, geht man mit ihnen anschließend in die Christmette. "Es ist einfach schön, Hilfe anzubieten und zu spüren, dass sie auch gerne angenommen wird. Wir machen das wirklich mit Herz und Seele", lächelt Livia Nedbal.
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