Die Geschichte der Wieden
Wie aus Vorstädten der 4. Bezirk wurde
Was du über die Wieden noch nicht gewusst hast: Fakten von Palast bis Pferdestärke zum Angeben.
WIEN/WIEDEN. Beginnen wir ganz am Anfang: Die Wieden war nicht immer ein Teil von Wien. Allgemein bekannt ist zwar, dass es sie seit 1137 gibt, damals war der Vierte allerdings noch eine Vorstadt – und damit übrigens eine der ältesten Vorstädte Wiens. Gewachsen ist die Wieden rund um die Fernhandelsstraße in den Süden, in den Bereich der heutigen Wiedner Hauptstraße.
Der älteste Teil des Bezirks befindet sich zwischen der Karls- und der Schleifmühlgasse sowie am Wienfluss. Mit der Errichtung des Paulanerklosters ab dem Jahr 1627 wuchs die Wieden in den Süden und in den Norden. Durch die rege Nutzung der Handelsstraße florierte die Wieden: Rasch entstanden Kirchen, Klöster und Adelssitze in der schönen Vorstadt.
Das Glück währte aber nicht lange: Zahlreiche Häuser wurden im Zuge der Osmanenbelagerung niedergebrannt. Erst Kaiser Ferdinand I. ließ sie wieder aufbauen, darunter auch die Paulanerkirche und das Kloster der Paulaner – mit Erfolg: Immer mehr Menschen zogen in die umliegende Gegend. Die Reichen und Schönen ließen auf der Wieden beeindruckende Gebäude und Paläste errichten.
Eine Kirche für den Kaiser
Das beste Beispiel dafür: 1737 wurde eine der wichtigsten Kirchen Österreichs fertiggestellt: die Karlskirche. Der Karlsplatz hingegen wird erst seit 1899 so genannt. Kirche und Platz wurden nach Kaiser Karl VI. benannt.
Der nächste große Schritt für die heutige Wieden erfolgte 1850: Die damaligen Vorstädte Wieden, Margareten, Schaumburgergrund, Hungelbrunn, Matzleinsdorf, Laurenzergrund, Hundsturm, Reinprechtsdorf und Nikolsdorf wurden zum 4. Bezirk vereint. Elf Jahre später teilte man den großen Bezirk erneut: Zum Vierten gehörten somit nur noch die Wieden, der Schaumburgergrund und Hungelbrunn. Die restlichen Vorstädte wurden zum 5. Bezirk.
Zum Abschluss noch ein Öffi-Fakt: 1837 fuhr zum ersten Mal eine Pferdetramway durch den 4. Bezirk. Die Vorläufer der heutigen Bim wurden von vier Hufen angetrieben. Erst im Jahr 1913 fuhr zum ersten Mal die Straßenbahn-Linie 13 zum Südbahnhof, den heutigen Hauptbahnhof.
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