Wiedner Buchhandlung Malota schließt ihre Pforten
Nach 110 Jahren muss der Traditionsbetrieb zusperren. Wirtschaftsplattform Wieden will Grätzl beleben.
„Manche Kunden brechen in Tränen aus wenn sie hören, dass wir zusperren müssen“. Martin Greiner, Inhaber der traditionellen Buchhandlung Malota auf der Wiedner Hauptstraße ist überrascht, welch emotionale Bindung viele Stammkunden an sein Geschäft haben. Ende März schließt die seit 1904 bestehende Buchhandlung für immer ihre Eingangstür.
Konkurrenz Internet
„Durch den Strukturwandel im Buchhandel war ich zu diesem Schritt gezwungen“, erklärt Greiner. Der Bücherkauf im Internet sei eine zu große Konkurrenz geworden. Darüber hinaus sei die Miete „exorbitant“. „Bei einer Mietreduktion hätte ich weitermachen können, leider war der Eigentümer nicht bereit dazu“, so der Geschäftsmann. „Wir haben eine gewisse Bandbreite beim Mietzins, die angestrebte Reduktion lag leider weit darunter“, meint Alexandra Schneider, Sprecherin des Eigentümers Donauversicherung.
Auch die Bäckerei Schrammel, die ihre Filiale in der Paniglgasse vor einem Jahr zugesperrt hat, wird nicht mehr auf die Wieden zurückkehren. „Wir haben unsere Kunden im 4. Bezirk datenmäßig erfasst und stellen ihnen bei Bedarf die Ware zu“, so Schrammel-Chef Johannes Glaser.
Überblick über freie Lokale
Initiativen zur Wiederbelebung des Grätzels bietet die Wirtschaftsplattform Wieden. „Wir sind bestrebt, dass die leerstehenden Geschäftslokale rasch wieder besiedelt werden“, heißt es aus dem Büro der Bezirksvorstehung. Die Plattform bietet Geschäftsleuten einen Überblick über freie Geschäftslokale und Büros.
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