Deutschförderklassen
Ein Drittel der Schüler schafft Wechsel in Regelklasse
Rund die Hälfte der Schüler dürfen als außerordentliche Schüler am Regelunterricht teilnehmen, erhalten aber weiterhin Deutschförderung.
ÖSTERREICH. Eine Föderklasse besuchen müssen Schülerinnen und Schüler in Österreich, die dem Unterricht aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse nicht folgen können und somit als außerordentliche Schüler eingestuft werden. Nach einem Jahr haben laut Statistik Austria von Schülern des Jahrgangs 2018/19, die eine Förderklasse besuchten, am Ende des Schuljahrs rund 16 Prozent der Kinder nicht den Wechsel in eine Regelklasse geschafft. 32 Prozent machten so große Fortschritte, dass sie als ordentliche Schüler in die Regelklasse wechseln konnten. Fast die Hälfte (48 Prozent) mussten als außerordentliche Schüler parallel einen Deutschförderkurs absolvieren. Diese Kinder erhalten pro Woche sechs Stunden Förderung in einem Deutschförderkurs, der parallel zum Unterricht stattfindet.
Test coronabedingt verschoben
Laut der Statistikbehörde hat sich die Zahl der Kinder in Deutschförderklassen damit von 12.250 im Schuljahr 2018/19 auf knapp 10.900 verringert. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden für das laufende Schuljahr die Testungen für Kinder, die über die Einstufung im nächsten Schuljahr entscheiden, auf September verschoben. Auf Antrag von Eltern oder Lehrenden kann ein Test aber noch vor dem Sommer durchgeführt werden.
Faßmann: Stigmatisierung findet nicht statt
Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) bezeichnete das Ergebnis in einer Aussendung als „erste sehr positive Bilanz zu den Deutschförderklassen, die zeigt, dass sie sich mehr als bewährt haben“. Förderklassen seien „ein gutes Instrument vor allem in Ballungsräumen, wo es viele Kinder mit mangelnden Deutschkenntnissen an den Schulen gibt und Deutsch als gemeinsame Unterrichtssprache erst gefestigt werden muss“, sagte Raab.
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) betonte, dass das System funktioniere. "Die vorhergesagte dauerhafte Segregierung und Stigmatisierung des Systems der Deutschförderklassen findet nicht statt", erklärte der Bildungsminsiter am Montag. "Die Deutschförderklassen erweisen sich für Schüler und Schülerinnen als zeitlich begrenzt und waren auch immer teilintegrativ." Vor den Deutschförderklassen habe es nur einen unsystematischen Erwerb der Unterrichtssprache Deutsch von Neuzugewanderten und Schuleinsteigern mit geringen Deutschkenntnissen gegeben, so Faßmann.
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