Südtiroler Platz
"Schwerwiegende Bedenken" zum geplanten Südtirol-Denkmal

- Am Südtiroler Platz ist ein neues Denkmal durch die Provinz Südtirol und die Stadt Wien geplant.
- Foto: Michael Marbacher/MeinBezirk
- hochgeladen von Michael Marbacher
Ein Südtirol-Denkmalpfeiler soll auf den Südtirolerplatz kommen. Der Bezirk Wieden wünscht eine Überarbeitung der Pläne aufgrund von Kritik.
WIEN/WIEDEN. Gemeinsam wollen die Provinz Südtirol und die Stadt Wien künftig einen Denkmalpfeiler am Bahnhofsvorplatz auf der Wieden errichten. Er soll an die Geschichte Südtirols während und nach dem Zweiten Weltkrieg erinnern. In der vergangenen Bezirksvertretungssitzung gab es allerdings Gegenwind. Der Bezirk äußerte im Rahmen eines Resolutionsantrags Kritik am Denkmal.
Der Resolutionsantrag wurde gemeinsam von SPÖ, Grüne, ÖVP, Neos und Links eingebracht. Teil der Kritik sind "schwerwiegende Bedenken" zum Standort und der inhaltlichen Gestaltung des Denkmals. Die derzeit angedachte Stelle inmitten des Platzes würde Fußgängern am Südtiroler Platz den Weg blockieren. Gerade im Hinblick auf die Restaurierung 2017 würde der derzeitige Plan die "im Zuge der Neugestaltung geschaffenen Gehachsen" beeinträchtigen.
Unpassender Inhalt
Aber auch der am Monumentpfeiler geplante Inhalt stößt auf Kritik. Die Antragssteller würden den Schwerpunkt des Textes am Denkmal neben der Konfliktgeschichte Südtirols auch auf die Konfliktbewältigung legen. Vor allem die Textstelle der "so schwer bedrängten Volksgenossen im deutschen Südtirol" empfinden die Antragsstellenden Parteien als unpassend. Er erscheine "80 Jahre nach der Befreiung vom NS-Regime missverständlich". Der Umstand, dass das Zitat am Denkmal ohne Quellenangabe stehen würde, wurde kritisiert.

- Ärger gibt es am Südtiroler Platz.
- Foto: Michael Marbacher/MeinBezirk
- hochgeladen von Michael Marbacher
Des Weiteren würde ein Europabezug in der inhaltlichen Gestaltung fehlen. "Uns erscheint ein stärkerer Fokus auf den Erfolg der europäischen Einigung sinnvoll", erklärt Ludwig Dvorak (SPÖ), Vorsitzender des Finanzausschusses und einer der Antragssteller.
Die Wieden befindet sich nun in Gesprächen mit den zuständigen Stellen, meldet die Bezirksvorstehung. "Jetzt wird das ganze Projekt nochmal geprüft und ich gehe davon aus, dass es dann weitere Gespräche geben wird", erläutert Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ).
Favoritenplatz
Der Südtiroler Platz trug nicht immer den aktuellen Namen. Vor 1972 war das Areal noch als Favoritenplatz bekannt. Der Name geht auf ein "Solidaritätsbekenntnis" als Antwort auf den Vertrag von Saint-Germain zurück. Der Vertrag regelte die deutschen Grenzen nach dem Zweiten Weltkrieg und ordnete 1919 Südtirol offiziell Italien zu.

- Der ehemalige Favoritenplatz um 1905.
- Foto: Carl (Karl) Ledermann Jun.
- hochgeladen von Michael Marbacher
Aus "Solidarität" entschieden mehrere deutschsprachige Städte, wichtige Plätze in den "Südtiroler Platz" umzubenennen. Etwa zwanzig österreichische und zwei deutsche Städte beteiligten sich bei der Namensänderung.
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