Nach SPÖ-Pleite
Thomas Drozda tritt zurück
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda verkündete am Montag seinen Rücktritt, nachdem die SPÖ bei den Wahlen eine historische Niederlage erlitten hat.
ÖSTERREICH. Die SPÖ zieht erste personelle Konsequenzen aus der Wahlniederlage – mit knapp 22 Prozent unterbietet die SPÖ ihr bisher schlechtestes Bundeswahlergebnis von der EU-Wahl im Mai (23,89 Prozent). „Ein Wahlergebnis wie gestern muss Konsequenzen haben.“, sagte Drozda im Hinblick auf das Wahlergebnis. Auch in Wien hat die Partei ihr historisch schlechtestes Ergebnis eingefahren.
In diesen Gemeinden Österreichs hat die SPÖ besonders schlecht abgeschnitten
Drozda teilte mit, er wolle mit diesem Schritt - er tritt als Bundesgeschäftsführer zurück - einen Reformprozess in Gang setzen. Rendi-Wagner hatte mit dem Ergebnis ihre zweite Niederlage als Parteichefin innerhalb weniger Monate eingefahren, und das trotz Ibiza-Video und Parteispesen-Skandal.
Die Wahlergebnisse in den einzelnen Bundesländern
So reagiert die SPÖ-Chefin
SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner über den Rücktritt: "Thomas Drozda hat mich heute Vormittag über seine persönliche Entscheidung informiert, sich als SPÖ-Bundesgeschäftsführer zurückzuziehen. Diese Entscheidung habe ich mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Ich möchte mich bei Thomas Drozda an dieser Stelle für sein persönliches Engagement, sein Vertrauen und seine große Unterstützung herzlich bedanken“.
Und die SPÖ-Chefin weiter: "Ich bin froh und dankbar, dass er mir als Freund und Kollege sowie dem SPÖ-Parlamentsklub als Nationalratsabgeordneter mit seiner Erfahrung und Expertise erhalten bleibt“. Thomas Drozda ist SPÖ-Bundesgeschäftsführer, stv. Klubobmann und Abgeordneter zum Nationalrat sowie Bereichssprecher für Kunst, Kultur und Medien.
"Die Richtung stimmt"
Rendi-Wagner selbst will trotz der Wahlniederlage weitermachen. „Heute ist eine Zwischenstation, der Weg geht weiter“, sagte sie am Sonntagabend im SPÖ-Festzelt. „Es ist der Weg der Menschlichkeit, den wir gemeinsam weitergehen werden.“ Auch die Richtung stimme: „Wir haben auf die richtigen Themen gesetzt.“ Klares Ziel sei auch gewesen, die Fortsetzung der ÖVP-FPÖ-Koalition zu verhindern.
Das ist Thomas Drozda
Drozda (Jahrgang 1965) kommt aus Kematen an der Krems in Oberösterreich und war bis Ende 2017 auch Kanzleramtsminister.
Von 1993-1998 war der Betriebs und Volkswirt nach seiner Tätigkeit für die Vereinigten Bühnen Wiens wirtschaftspolitischer Berater der Bundesregierung für die Bereiche Budget, Finanzen, Soziales, Jugend, Familie und ab 1996 auch für den Bereich Kunst und Kultur.
Wahlergebnis Nationalratswahl
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