Greenpeace-Studie
Österreich Negativbeispiel bei Plastikmüll?

Österreich liegt unter den EU-Staaten mit 240.000 Tonnen an vierter Stelle bei den Importen von Plastikmüll. | Foto: pixabay
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Eine neue Analyse der Umweltschutzorganisation Greenpeace auf Basis von Eurostat-Zahlen zeigt, dass Österreich unter den EU-Staaten mit 240.000 Tonnen an vierter Stelle bei den Importen von Plastikmüll liegt. Nur Deutschland, die Niederlande und Belgien importieren mehr. Die Abfallwirtschaft ist da anderer Meinung. Es brauche Importe aus dem Ausland.

ÖSTERREICH. Die Abfälle werden in Österreich großteils verbrannt oder teilweise für Recycling verwendet. Greenpeace kritisiert den "intransparenten und klimaschädlichen Handel mit Plastikmüll, der durch die Recyclingindustrie gefördert wird". Die Umweltschutzorganisation fordert das Aus von Einwegverpackungen und den Ausbau von Mehrwegsystemen, um den Plastikmüll zu reduzieren.

"Mit dem Verschiffen von Plastikmüll und dem Versprechen von Recycling täuschen die Unternehmen vor, dass sie das Plastikproblem im Griff haben. Doch in Wahrheit wachsen die Müllberge noch immer rapide an. Politik und Unternehmen müssen unnötige Verpackungen deutlich reduzieren und Mehrweg-Verpackungen anbieten", erklärt Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich.

"40 Prozent PET-Müll aus dem Ausland"

Das Beispiel PET-Flaschen zeige, dass die Plastikindustrie noch weit von einer umweltfreundlichen Kreislaufwirtschaft entfernt sei. "Rund 40 Prozent des PET, das jährlich in Österreich im Zuge des Recyclings verarbeitet wird, ist PET-Müll aus dem Ausland", teilt Greenpeace mit. Der Großteil davon stammt offiziell aus Italien. In den offiziellen Statistiken könne das Ursprungsland der Rohstoffe nicht zurückverfolgt werden. Greenpeace: "Aber selbst die offiziellen Eurostat-Daten zeigen, dass Plastikmüll teilweise direkt aus Übersee nach Österreich importiert wird – etwa aus Thailand, Taiwan oder Mexiko."

Nur 30 Prozent wieder zu Flaschen recyclet

Recycling werde in Österreich oft als "die einzige Antwort auf die wachsenden Müllberge stilisiert". Greenpeace bemängelt dabei, dass dass das Recycling von Kunststoffen sehr schnell an seine Grenzen stoße. Aktuell werden nur 25 Prozent der Kunststoffe in Österreich überhaupt recycelt. Bei PET-Flaschen werden aktuell nur 30 Prozent des Materials wieder zu Flaschen verwertet, da im Recyclingprozess jedes Mal Material verloren geht. "Fast die Hälfte des PET-Mülls wird hierzulande klimaschädlich verbrannt", so Greenpeace in einer Aussendung. "Recycling ist ineffizient, ressourcenaufwändig und kann nicht die alleinige Antwort auf unsere Müllberge sein. Unser Ziel muss sein, Verpackungen zu vermeiden oder wiederzuverwenden, damit sie so lange wie möglich im Kreislauf bleiben und nicht zu Müll werden. Die Politik muss sich an der Abfallvermeidungs-Pyramide orientieren – das heißt primär Maßnahmen zur Vermeidung und Wiederverwendung unterstützen", so Panhuber.

Entsorger lösen Problem mit Kunststoffabfällen

Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) dementiert: Es handle sich um Sekundärrohstoffe, die einen Wirtschaftszweig mit 43.000 Mitarbeitern in Österreich am Laufen halten. Für eine nachhaltige funktionsfähige europäische Kreislaufwirtschaft brauche es eine stabile Recyclingwirtschaft - das werde ohne die Entsorgungsbetriebe nicht funktionieren. Um die heimischen Anlagen im Kunststoffrecycling ökonomisch zu betreiben, bedürfe es zusätzlicher Mengen aus dem Ausland. „Entscheidend ist, dass alle Abfälle im Sinne der Ressourcenschonung unter den strengen österreichischen Auflagen zu einem hochwertigen Regranulat verarbeitet werden“, so Präsidentin Gabriele Jüly  Gerade bei PET-Flaschen repräsentiere Österreich mit ständig wachsendem Rezyklat-Einsatz ein europäisches Vorzeigemodell für Bottle-to-Bottle-Recycling.

Zur Erreichung der vor allem im Bereich Kunststoff ambitionierten Recyclingquoten des EU-Kreislaufwirtschaftspakets sei es die richtige Strategie, möglichst viel Material in Anlagen auf dem neuesten Stand der Technik zu recyclen. Die private heimische Abfall- und Ressourcenwirtschaft sorgt in 1.100 High-Tech-Anlagen für eine ordnungsgemäße und umweltschonende Sammlung, Sortierung und Wiederverwertung des Abfalls. „Eine Tonne Recycling erspart uns sieben Tonnen CO2. Recycling ist wichtig und richtig. Wir sind keine ‚Müllhändler‘, wir sind hochqualifizierte Ressourcenmanager, und ohne unseren Beitrag wird es keine Kreislaufwirtschaft in Österreich geben. Unsere Betriebe verarbeiten Haus- und Gewerbeabfall innerhalb der EU umweltgerecht und zukunftsweisend zu Sekundärmaterial. Daher erwarten wir uns von den NGOs Unterstützung für das gemeinsame Ziel – und keine Polemik“, sagt Jüly.

166 Kilo Restmüll pro Kopf im Jahr

Insgesamt produzieren Österreichs Haushalte 1,4 Millionen Tonnen Restmüll pro Jahr, das sind 166 Kilo pro Kopf, wie die Montanuni Leoben im Jahr 2018 berechnet hat. Neben wertvollen Kunststoffen (18%), Papier und Karton (14%), sind im Restmüll auch Glas (5%) und Metalle (5%) enthalten. Die Vorarlberger trennen mit nur 82 Kilo Restmüll pro Einwohner am fleißigsten Müll, gefolgt von den Oberösterreichern (116 Kilo). Die Wiener produzieren mit 289 Kilo pro Kopf am meisten Restmüll. Der Verband der Entsorgungsbetriebe fordert konsequentere Mülltrennung, um den Wert auf 80 Kilo zu reduzieren. Das schone die Umwelt und würde Geld sparen – Restmüll verursacht in der Entsorgung die höchsten Kosten.

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