Zählen zu Gesundheitsberufen
Physiotherapeuten müssen offenhalten
Physiotherapeuten haben dieser Tage Alarm geschlagen: Trotz mehrmaligen Ersuchens seien Praxen nicht behördlich geschlossen. Das bedeute nicht nur eine fahrlässige Gefährdung vulnerabler Personengruppen, sondern auch, dass Physiotherapeuten ohne existenzielle Absicherung da stehen. Die Regelung ist: Masseure müssen schließen, Heilmasseure nicht. Eine Aussendung der Österreichsichen Gesundheitskasse (ÖGK) vom Samstag Abend gibt Hoffnung.
ÖSTERREICH. In den letzten Tagen haben zahlreiche Physiotherapiepraxen ihre Einrichtung freiwillig geschlossen, weil sie durch ihre tägliche körpernahe Arbeit Patienten und Patientinnen einer Gefahr aussetzen.
Ohne behördliche Schließung von physiotherapeutischen Praxen stehen freiberuflich tätige Physiotherapeuten vor dem Nichts, weil ihnen ohne diese Maßnahme kein Teil der Ausfallszahlungen von den Versicherungen gewährt werde, hieß es am Dienstag vom Bundesverband der Physiotherapeuten. Constanze Schlegl, Präsidentin des Bundesverbands der Physiotherapeuten gegenüber meinbezirk.at: "Es gibt 14.000 Physiotherapeuten in Österreich, rund die Hälfte von ihnen arbeitet freiberuflich. Das ist ein gesetzlich geregelter Gesundheitsberuf. Dass wir hier nicht mit bedacht werden, ist schräg. Wir warten auf eine Antwort."
Liste mit "zulässigen" und "unzulässigen" Berufen
Die Bundesregierung hat eine Liste aller Berufe herausgegeben, welche nach dem neuen Gesetz zulässig sind, und welche geschlossen werden müssen: Demnach sind Berufe, die der Heilmassage nachgehen, zulässig, da sie zu den Gesundheits- und Pflegedienstleistungen zählen. Friseure, Fußpfleger, Kosmetik, Massage, Nagelstudio etc. hingegen sind derzeit "nicht zulässig", das heißt sie müssen schließen, dürfen ihren Beruf nicht ausüben.
ÖGK beruhigt
Laut Österreichische Gesundheitskasse befinden sich Vorschussregelungen für die Berufsgruppen der Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Hebammen und Psychologen in Ausarbeitung. Diese wären andernfalls von Frequenzrückgängen existenziell gefährdet. Die ÖGK wird über die Details umgehend informieren, hieß es am Samstag, 21. März.
"Sind auch für neue Selbständigen da"
Wirtschaftsministerin Maragrete Schramböck dazu: "Wir sind für alle Unternehmen, auch die neuen Selbständigen da. Wir schnüren gerade einen Härtefonds für Direktzahlungen gerade für diese Gruppe (Kleinstunternehmen, EPUs, welche mit und vor allem auch welche ohne Gewerbeschein)." Die sogenannten "neuen Selbständigen" seien also enthalten, ihnen stehen also auch alle Maßnahmen, die nun geschnürt wurden, zur Verfügung. Schramböck weiter: "Es gibt also für diese auch die Möglichkeit zur Kurzarbeit und Garantien, Steuerstundung, und andere Maßnahmen".
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